Zusätzlich zum Digitalen Schaumagazin wird ein weiteres digitales Angebot online zur Verfügung gestellt, ein virtueller Rundgang durch das Haupthaus und das Schaumagazin. „Das Digitale Schaumagazin kommt genau zur richtigen Zeit. Wenn wir im Herbst das Haupthaus schließen, um mit Blick auf die anstehende Baumaßnahme die Objekte einzupacken, besteht digital weiterhin die Möglichkeit, mit der Sammlung zu arbeiten, insbesondere für Schulklassen“, sagt die Direktorin des Bremer Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte, Prof. Dr. Anna Greve.
Schulen können über die Webseite itslearning mit den Exponaten arbeiten und ihre Ergebnisse dann beispielsweise auf der Lernplattform einstellen. Dafür präsentiert das Museum dort den Lehrkräften diverse thematische Schwerpunkte, Bremer Geschichte anschaulich zu vermitteln. Ermöglicht wird dies durch die Kooperation mit dem Referat 10 Medien und Bildung in der Digitalen Welt der Senatorin für Kinder und Bildung.
Für das Digitale Schaumagazin wurden nun unter anderem Objekte ausgewählt,
• die Bremer Besonderheiten darstellen
• die die Entwicklung der Technik verdeutlichen
• die sich im Stadtraum verorten lassen
• oder die für aktuelle gesellschaftliche Diskurse von Interesse sind.
In der digitalen Sammlung befinden sich etwa Bremensien wie der von einem Gröpelinger Stellmacher produzierte Pümpel und die Kaffeekanne, die nicht tropft, ebenfalls eine Bremer Erfindung. Neben einer tragbaren Sonnenuhr und dem Culpeper Mikroskop gibt es Werkzeuge aus verschiedenen Jahrhunderten, kunsthandwerkliche Schätze und allerlei Kurioses zu entdecken. Die Funktionen einiger Objekte werden mit Videos demonstriert. Zu finden ist das Digitale Schaumagazin unter https://onlinesammlung.focke-museum.de oder auf der Homepage unter Digitale Angebote.
Im März 2003 eröffnete das Focke-Museum als eines der ersten Museen in Deutschland ein Schaumagazin. Diese Schatzkammer der Alltagskultur lädt die Besucher und Besucherinnen seitdem zum Staunen und Erinnern ein. Auf der Suche nach einer Ordnung der Dinge wurde seinerzeit der Hirnforscher Prof. Gerhard Roth zum menschlichen Erinnern befragt. Für die Präsentation der 8000 Objekte wählte das Museumsteam schließlich eine Gliederung, die das Alphabet als enzyklopädischen Zugang zu der Welt der Dinge nutzt. Den 25 Buchstaben sind 25 Verben zugeordnet, die das menschliche Tun assoziativ abbilden: von A wie Anfangen bis Z wie Zu Grabe tragen. Damit sollte betont werden, dass die Objekte nicht immer museal waren, sondern aus dem Alltagsleben der Bürgerinnen und Bürger stammen. Dies eröffnet einen persönlichen Bezug zu den Dingen, die manche noch aus dem Gebrauch in ihren Familien kennen.
Ermöglicht wurde das Digitale Schaumagazin durch die Förderung in Höhe von 200.000 Euro aus dem Programm „Investitionen in nationale Kultureinrichtungen in Deutschland“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Der Senator für Kultur der Freien Hansestadt Bremen brachte dieselbe Summe auf.
Am Donnerstag, 9. März 2023, wird das Digitale Schaumagazin von 14 bis 17 Uhr öffentlich vorgestellt. Nach einem Sektempfang zu Ehren des 20-jährigen Bestehens des Schaumagazins hält Prof. Gerhard Roth um 14.30 Uhr einen Impulsvortrag über „Digitale Wissensvermittlung: Chancen für unser Hirn“. Im Anschluss werden die praktischen Anwendungsmöglichkeiten präsentiert. Der Nachmittag endet mit einer Führung durch das Schaumagazin.
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