Wer sich die Apfelauswahl in deutschen Supermärkten anschaut, wird kaum glauben, dass es über 2.000 Apfelsorten gibt. Allein im Odenwald sollen es mehrere Hundert sein. Darunter fallen frühe und späte Sorten, solche, die guten Most geben, sich lange lagern lassen oder zum direkten Verzehr geeignet sind. Ob Rheinebene, Bergstraße oder Odenwald – die robusten Sorten sind an die jeweiligen Boden- und Klimaverhältnisse angepasst. Mit der Streuobstwiese hat der Mensch eine der artenreichsten Kulturlandschaften geschaffen, die rund 5.000 Tier- und Pflanzenarten eine Heimat bietet.
Um die Streuobstwiesenbestände wiederzubeleben und die Verbreitung von alten, längst in Vergessenheit geratenen Sorten zu fördern, kürt der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald gemeinsam mit der Initiative „Streuobstwiesenretter“ seit 2016 die Obstsorte des Jahres. Im Rahmen dieser Aktion erhalten die Mitgliedskommunen auf Wunsch ein Exemplar des jeweiligen Baumes. In diesem Frühjahr hat das Außendienst-Team des Geo-Naturparks 24 Bäume der Obstsorte des letzten Jahres, des „Odenwälders“ ausgeliefert und gepflanzt. Die heimische Apfelsorte gilt als anspruchslos und robust und ist gerade auch für Höhenlagen gut geeignet. Die goldgelben Äpfel mit weißem Fruchtfleisch schmecken frisch geerntet saftig und feinsäuerlich. Hinzu kamen noch 39 weitere Bäume, die die Mitgliedskommunen im Rahmen der jährlichen Projektmeldungen angefordert haben und die in den vergangenen Jahren ausgezeichnet wurden.
So gibt es heute bereits Gemeinden wie Fischbachtal oder Lützelsachsen, die mit den Obstsorten des Jahres eine kleine Streuobstwiese angelegt haben. Da stehen dann neben dem „Odenwälder“ die „Lützelsachser Frühzwetschge“, der „Spitzrabau“, die „Schweizer Wasserbirne“, der „Kalbfleischapfel“, die „Mirabelle von Nancy“ und die Kirsche „Schwarzer Falter“ und unterstützen die Artenvielfalt in der gesamten Region des Geo-Naturparks. Wer heimisches Streuobst oder Streuobstsäfte kauft, trägt zum Schutz dieses wichtigen Lebensraumes bei. Zur Obstsorte des Jahres legt der Geo-Naturpark gemeinsam mit Brennereien aus der Region zudem eine hochprozentige Streuobst-Köstlichkeit auf, die er über den eigenen Shop vertreibt.
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