Dazu Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW:
„Der Wohnungsmarktkrise entschlossen gegensteuern: Die Regierung darf es angesichts des dramatischen Absturzes des Wohnungsbaus nicht bei warmen Worten belassen. Das Motto muss jetzt umgehend Programm werden. Zusätzlich zu den Dauerbrennern wie Digitalisierung und Baulandbereitstellung sind jetzt schnelle Taten gefragt. Insbesondere gegen den Zusammenbruch des bezahlbaren Neubaus für Menschen mit durchschnittlichen Einkommen. Der bestehende Wohnungsmangel wächst sich aus zu einer echten Wohnungskrise in immer mehr Regionen Deutschlands.
Der Mix aus historisch schlechten Baubedingungen, hoher bestehender Wohnungsnachfrage plus einer dramatischen Zuwanderung muss die Regierung endlich veranlassen mehr und dann schneller als bislang zu handeln. Auch wenn es dann immer noch dauern wird, bis wieder mehr bezahlbare Wohnungen entstehen: Jetzt muss endlich begonnen werden! Um insbesondere für die Normalverdiener wieder Angebote zu schaffen, muss die Regierung nicht nur ökologische Ziele fördern, sondern dringlichst auch soziale Ziele über einen sogenannten zweiten Förderweg mit Zielmieten zwischen 8 und 10 Euro unterstützen. Die alleinige Fokussierung auf Klimaziele lässt schlicht die unbedingt gebotene gesellschaftliche Balance vermissen.
Es dürfen zudem keine weiteren Regelungen erlassen werden, die den Wohnungsbau noch weiter verteuern oder verlangsamen. Im Gegenteil müssen Robotisierung und Automatisierung beim Bau stark nach vorne gebracht werden. Über eine Experimentierklausel, wie beispielsweise den Gebäudetyp E, sollten Verfahren erleichtert werden. Auch die Umwidmung und der Umbau beispielsweise von Büro- und Gewerbeimmobilien sollte einfacher werden. Das serielle und modulare Bauen sollte künftig stärker unterstützt werden.
Wenn Deutschland ein zukunftsfähiges Land bleiben soll, dann brauchen wir dringend mehr bezahlbare und zukunftsfähige Wohnungen für alle Menschen – ob jung, alt, Familien, Flüchtlinge oder Fachkräfte aus dem Ausland. Viele Maßnahmen rund um den Wohnungsbau dauern sehr lange, immer noch viel zu lange. Diese Punkte, die sehr konkret im Bündnis bezahlbarer Wohnraum benannt sind, müssen gemeinsam mit Bund, Ländern und Kommunen jetzt ebenfalls angegangen und umgesetzt werden. Und: Der bezahlbare und soziale Wohnungsbau kann in der aktuell dramatischen Lage nur gesichert werden, wenn die Regierung die hohen politischen und gesellschaftlichen Anforderungen auch mit einer auskömmlichen Förderung in Höhe von etwa 10 Milliarden Euro jährlich begleitet.“
Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen vertritt als größter deutscher Branchendachverband bundesweit und auf europäischer Ebene rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen. Sie bewirtschaften rd. 6 Mio. Wohnungen, in denen über 13 Mio. Menschen wohnen. Der GdW repräsentiert damit Wohnungsunternehmen, die fast 30 Prozent aller Mietwohnungen in Deutschland bewirtschaften.
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