BUND begrüßt Ausweisung des Grünen Bandes Hessen als Nationales Naturmonument

Das Grüne Band gewinnt weiter an Bedeutung: Als erstes westliches Bundesland weist Hessen eine Fläche etwa halb so groß wie Liechtenstein (rund 8.000 Hektar) an der Grenze zu Thüringen als Nationales Naturmonument aus. Dies würdigt die naturschutzfachliche und geschichtliche Bedeutung des ehemaligen hessischen Zonenrandgebiets an der früheren innerdeutschen Grenze als Teil der nationalen Erinnerungslandschaft und fördert den grenzübergreifenden Biotopverbund. Beim Nachbarn Thüringen ist das Grüne Band bereits Nationales Naturmonument.

Prof. Hubert Weiger, Beauftragter des BUND für das Grüne Band: „Im Dezember 1989 initiierte der BUND das Grüne Band auf dem ersten gesamtdeutschen Naturschutztreffen in Hof. Seitdem setzen wir uns für Erhaltung und Schutz des einzigartigen Biotopverbundes und Naturschutzprojekts „Deutsche Einheit“ ein. Wir freuen uns daher sehr über dieses klare Bekenntnis zum Grünen Band, weitere Bundesländer auf westlicher Seite sollten dem guten Beispiel Hessens folgen.“

Mit der Ausweisung von 1.136 km des Grünen Bandes in Thüringen (2018), Sachsen-Anhalt (2019) und Brandenburg (2022) als Nationales Naturmonument (NNM) entstand das längste durchgängige Schutzgebiet am 12.500 Kilometer langen Grünen Band Europa. Durch die Ausweisung in Hessen wird dem Wirkungseinfluss des Eisernen Vorhangs, der weit über die eigentlichen Grenzsicherungsanlagen hinausging, nun auch auf westlich angrenzender Seite Rechnung getragen.

Das Grüne Band Hessen verläuft auf einer Länge von rund 260 Kilometern durch 21 Kommunen in den drei Landkreisen Werra-Meißner, Hersfeld-Rotenburg und Fulda. Es verbindet vor allem großflächige und naturnahe Buchenwäldern auf Muschelkalk-, Buntsandstein- und Basaltböden, die aufgrund der geologischen Vielgestaltigkeit einen national bedeutenden Querschnitt abbilden. Schützenswerte Arten wie Frauenschuh, Schwarzstorch oder in den Offenlandbereichen der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling finden hier einen Lebensraum. Besonders positiv hervorzuheben ist der grenzübergreifende Ansatz: Das NNM Grünes Band Hessen stärkt den Biotopverbund zum bereits existierenden NNM Grünes Band in Thüringen. Während auf hessischer Seite in erster Linie wertvolle Waldflächen (67 Prozent des NNM) den Biotopverbund weiterentwickeln, trägt Thüringen vor allem mit artenreichen Offenlandflächen zu Strukturreichtum und Biodiversität des Biotopkorridors bei.

Mehr Informationen:
www.bund.net/gruenes-band
www.europeangreenbelt.org
umwelt.hessen.de/naturschutz-und-artenvielfalt/gruenes-band-hessen

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