Zweifache Auszeichnung: Wissenschaftspreis Niedersachsen des MWK geht an Forschenden und Studenten der HsH

Zwei Persönlichkeiten der Hochschule Hannover (HsH) wurden am 15. November 2022 mit dem Wissenschaftspreis Niedersachsen ausgezeichnet. Dieser wird vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur verliehen. Durch ihn werden besondere Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich in herausragender Weise um die Hochschulentwicklung in Niedersachsen verdient gemacht haben. An der HsH erhält der Student Mohanad Khalaf in der Kategorie „Studierende mit besonderer Studienleistung“ die Ehrung. Zudem wird Prof. Dr. Christoph von Viebahn, Professor für Wirtschaftsinformatik und Supply Chain Management sowie aktiver Forschender in der Urbanen Logistik, in der Kategorie „Forschende an einer Fachhochschule“ ausgezeichnet.

Bei der Preisverleihung würdigt der Niedersächsische Wissenschaftsminister Falko Mohr die diesjährigen Preisträger*innen: „Die Forschung der diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger an Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit, Energie, Mobilität, Digitalisierung und Medizin sowie zu Fragen der Ethik und des gesellschaftlichen Zusammenhalts beweist: Niedersachsens Hochschulen sind leistungsstark und innovativ. Ich gratuliere allen Ausgezeichneten ganz herzlich. Mein Wunsch: Machen Sie bitte weiter so!“

Diese besondere Anerkennung der Leistungen sieht auch Hochschulpräsident Prof. Dr. Josef von Helden: „Ich bin außerordentlich stolz, dass wir in diesem Jahr an unserer Hochschule gleich zwei Preisträgern gratulieren dürfen. Herr Khalaf engagiert sich in beeindruckender Weise für die Studierenden der HsH und zeichnet sich daneben durch hervorragende Studienleistungen aus. Ich freue mich sehr darüber, dass sein Engagement durch die Verleihung des Wissenschaftspreises gewürdigt wird. Die Auszeichnung von Professor Dr. von Viebahn ist eine hoch verdiente Wertschätzung der von ihm initiierten herausragenden Projekte in Logistik, Produktion und Mobilität. Gemeinsam mit den Praxispartnern wird hier angewandte Forschung und Transfer im besten Sinne für die Gesellschaft durchgeführt. Ich bin gespannt auf die weiteren Entwicklungen in diesem Bereich, die Hannover in Sachen städtischer Nachhaltigkeit stark voranbringen werden.“

Preisträger Monhanad Khalaf: Ungewöhnliche Brücken im Studium schlagen

Im März 2019 begann Mohanad Khalaf sein Studium des Maschinenbaus an der HsH. Derzeit studiert er im Master Prozessengineering und Produktionsmanagement. Bereits seit dem dritten Fachsemester engagiert er sich besonders in seiner Arbeit als Tutor, die sich oftmals auch fächerübergreifend gestaltet. Seine Kommiliton*innen profitieren von Mohanad Khalafs fachlicher Expertise durch sein Engagement und das Einbringen eigener Ideen. Mit Freude führt er Tutorien in Fächern wie Maschinenelemente und Elektrotechnik durch, für die es oftmals schwierig ist, Tutor*innen zu finden. Durch sein fächerübergreifendes Engagement schlägt er neue Brücken in seinem Studiengang.

Gerade in den letzten zwei Jahren konnte das Angebot pandemiebedingt nicht wie gewohnt stattfinden. Für Mohanad Khalaf gar kein Problem – er gestaltete seine Tutorien hybrid oder komplett digital und half so seinen Mitstudierenden am Ball zu bleiben. Diese Umstellung erforderte besonderen Einsatz und Organisationstalent.

Besonders bemerkenswert ist, dass der gebürtige Iraker direkt nach seiner Ankunft in Deutschland im Jahr 2015 wusste, dass sein Ziel ein Studium ist. Dafür hat der vierfache Vater innerhalb kürzester Zeit die erforderlichen Sprachkenntnisse erworben. Mit seinem Engagement und seinen Leistungen beeindruckt er auch vor dem Hintergrund, dass er viele biographische Herausforderungen mit großer Willenskraft übersprungen hat. Nun erbringt er herausragende Studienleistungen an der HsH und wird dafür offiziell mit dem Wissenschaftspreis Niedersachsen 2022 gewürdigt. In dieser Kategorie ist der Preis mit 3.500 Euro dotiert.

„Dass ich den Wissenschaftspreis erhalte, bedeutet mir sehr viel. Es ist zum einen eine Wertschätzung meiner erbrachten Leistung, welche mich sehr stark weiter motiviert. Zum anderen ist es eine weitere Bestätigung, dass ich mich auf dem richtigen Weg befinde. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass ich mich an vielen spannenden Forschungsprojekten beteilige – in Richtung erneuerbare Energie“, sagt Mohanad Khalaf. Er hofft auf eine Promotionsmöglichkeit an der HsH, um auch nach dem Studium in diesem Bereich forschen zu können.

Eine bildliche Zusammenfassung: https://youtu.be/thbted7TDbM

Preisträger Prof. Dr. Christoph von Viebahn: „das hub“ – in kurzer Zeit zur erfolgreichen Arbeitsgruppe

Seit 2012 hat Prof. Dr. Christoph von Viebahn die Professur für Wirtschaftsinformatik und Grundlagen der BWL der Fakultät IV – Wirtschaft und Informatik der HsH inne. In dieser Zeit hat er die Forschung im Supply Chain Management und die Methodik dynamischer Computersimulation aufgebaut. Dabei ist es ihm gelungen, sein Team innerhalb von fünf Jahren zum drittmittelstärksten und publikationsstärksten Team der Fakultät aufzubauen. „das hub“ (data analytics and simulation hub for production, logistics and mobility) ist derzeit in vier BMBF- und BMDV-Projekte mit einem Gesamtbudget von rund 8,9 Mio. Euro eingebunden. „Wir testen und optimieren neue Konzepte virtuell, bevor sie real in Betrieb gehen. Sei es in der Urbanen Logistik, in der Intralogistik oder der Mobilität im ländlichen Raum“, so der Professor. „Wir sehen uns als Wegbereiter der Digitalen Transformation und Nachhaltigkeit. Gemeinsam mit Projektpartnern entwickeln wir, wie CO2 bilanziert, Prozesse optimiert, Kosten reduziert und die Supply Chain resilient gestaltet werden kann.“ Partner aus Industrie und Gesellschaft sind unerlässlich für unsere Arbeit, beispielsweise die Deutsche Post DHL, ContiTech PTG oder die Bundesvereinigung Logistik.

In allen Lehr- und Forschungsbereichen ist es Christoph von Viebahn stets ein großes Anliegen, seine Studierenden mitzunehmen. Zudem engagiert er sich in vielen Gremien der HsH und Vereinen im Bereich Logistik.

Die Auszeichnung mit dem Wissenschaftspreis Niedersachsen in der Kategorie „Forschende an einer Fachhochschule“ ist für Christoph von Viebahn eine Ehre und große Freude zugleich. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und gilt als der bedeutendste Preis für niedersächsische Wissenschaftler*innen. „Die Auszeichnung gilt nicht nur mir, sondern vielmehr auch dem Team von „das hub“ und unseren Projektpartnern“, so der Ausgezeichnete. „Für die Zukunft wünsche ich mir weiterhin ein gesundes Wachstum mit starken Partnern bei den Drittmittelprojekten“, blickt Christoph von Viebahn in die Zukunft. „Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind die wichtigsten Wettbewerbsvorteile und Entwicklungsfaktoren der nächsten Jahre. Lassen Sie uns gemeinsam die Digitale Transformation und Dekarbonisierung von Logistik, Produktion und Mobilität vorantreiben.“

Eine bildliche Zusammenfassung: https://youtu.be/SiPzxJmbicc

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