Preise und Vertragsbindung: Grundsätzlich kann jeder Fahrzeughalter seine Werkstatt frei auswählen. Autohersteller und Händler dürfen gesetzliche Gewährleistungspflichten nämlich nicht an den Besuch bestimmter Werkstätten koppeln, sondern haften zwei Jahre (bei Gebrauchtwagen ein Jahr) lang für Mängel. Die meisten Hersteller geben jedoch in ihren Neuwagen- und Anschlussgarantien freiwillig Versprechen ab, die umfangreicher ausfallen als in den Gewährleistungspflichten geregelt. Diese freiwilligen Garantien sind meist an die Bedingung geknüpft, Service- und Reparaturarbeiten nach Herstellervorgaben durchzuführen. Das führt faktisch dazu, dass man den Service durch eine Vertragswerkstatt erbringen lässt, um Konflikten aus dem Weg zu gehen.
Preise: Vertragswerkstätten haben höhere Stundensätze, die je nach Region auch doppelt so hoch liegen können wie die Preise einer freien Werkstatt. Zudem nutzen sie meist nur teurere Originalteile, während freie Werkstätten auch alternative Komponenten wie Identteile verwenden, die oft vom selben Zulieferer stammen und nur durch das fehlende Logo des Autoherstellers zu erkennen sind. Durch ihre niedrigeren Stundensätze sind freie Betriebe auch in der Lage, defekte Komponenten zu reparieren, statt immer das gesamte Bauteil auszutauschen. Weil Besitzer älterer Fahrzeuge meist aus Kostengründen zu günstigeren Werkstätten wechseln, haben einige Autohersteller Programme aufgelegt und gewähren Rabatte von bis zu 30 Prozent, um die Kunden zu halten.
Qualität: Vertragswerkstätten investieren meist mehr Zeit und Geld in die Schulung ihrer Mitarbeiter und verfügen über herstellerspezifische Diagnosegeräte. Trotzdem gibt es schlechte Markenwerkstätten ebenso wie sehr gute freie Betriebe. Letztere sind meist erfahrener, wenn es darum geht, Schäden zu reparieren statt nur Teile auszutauschen.
Werkstattportale: Bei weniger komplexen Defekten oder typischen Verschleißreparaturen bietet sich die Nutzung eines Werkstattportals im Internet an. fairgarage.de, autobutler.de oder repareo.de versprechen, den günstigsten Betrieb für Servicearbeiten rund ums Auto zu finden. Die Reparaturanfrage wird einfach ins Online-Portal eingegeben, von wo aus sie an viele Betriebe in der gesuchten Region geschickt wird. Hat eine Werkstatt Interesse an dem Auftrag, sendet sie ein konkretes Angebot per E-Mail zu.
Redakteure: Carina Belluomo, Dirk Gulde
TOP-Werkstätten 2025
In der aktuellen Ausgabe präsentiert auto motor und sport die TOP Werkstätten 2025. Gemeinsam mit dem QuantiQuest Institut wurde alle 38.000 Werkstattbetriebe in Deutschland angeschrieben, die ihre Leistungsdaten in einen Frageboten eingetragen konnten. Zudem wurden mit Hilfe Künstlicher Intelligenz die Kundenbewertungen im Internet ausgewertet. Aufgeteilt nach Vertrags- und freien Werkstätten präsentiert auto motor und sport in seiner Ausgabe 21 die 200 besten Kfz-Werkstätten sowie weitere Betreibe auf www.auto-motor-und-sport.de .
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