Die Idee einer Gemeinschaft aller Deutschen, die soziale und weltanschauliche Trennlinien überwindendet, reicht weit bis ins 19. Jahrhundert zurück. Während der Weimarer Republik wurde die „Volksgemeinschaft“ zur politischen Parole gegen eine pluralistische Gesellschaft, doch erst in der NS-Diktatur zeigten sich ihre mörderischen Konsequenzen. Der Vortrag von Bernhard Gotto dokumentiert die Entwicklung der „Volksgemeinschaft“ bis 1933 und geht der Frage nach, warum das nationalsozialistische Konzept dieser „Volksgemeinschaft“ so vielen Menschen attraktiv erschien. Er zeigt auf, welche Mechanismen der Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung aus dem Konzept erwuchsen, wer sich daran beteiligte und wer darunter zu leiden hatte. Schließlich greift er die rechtspopulistische Aneignung des Begriffs auf und erklärt, warum die Rede von einer „Volksgemeinschaft“ in unserer Gegenwart einen Sprengsatz für den Zusammenhalt der demokratischen Gesellschaft bedeutet.
Wann: Donnerstag, 19. September 2024, 19 Uhr
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