Chariot Corporation’s Geschäftsführer Shantar Pathmanathan verfolgt die Diskussionen in Washington derzeit besonders aufmerksam – wie wohl alle Führungskräfte der Branche.
Die US-Regierung plant offenbar direkte Marktinterventionen zur Stützung der Preise kritischer Metalle wie Lithium. Laut dem Magazin „Politico“ plant die Regierung die Festlegung eines Mindestpreises. Fällt der Marktpreis unter diesen Schwellenwert, will das Energieministerium die Differenz zahlen.
Thacker Pass: GM-Investition verzögert sich
Mit den Plänen reagiert Washington auf Verzögerungen und Absagen vieler US-Projekte zur Mineralienverarbeitung. Diese gehen auf die niedrigen Preise für Batteriemetalle und andere kritische Rohstoffe zurück.
Erst in der letzten Woche gab es einen vielbeachteten Rückschlag: General Motors verschiebt die zweite Tranche der Investition für das Lithiumprojekt Thacker Pass im Volumen von 330 Mio. USD.
Thacker Pass ist nicht irgendein Lithiumprojekt. In der McDermitt Caldera im Grenzgebiet zwischen Nevada und Oregon lagert die größte bekannte, gemessene und angezeigte Lithiumressource Nordamerikas. Sie enthält gemessene (7,0 Mio. t), angezeigte (9,1 Mio. t) und abgeleitete (3,0 Mio. t) Mineralressourcen von 19,1 Mio. t LCE. Irgendwann sollen hier 80.000 Tonnen Lithiumcarbonat in Batteriequalität pro Jahr produziert werden – genug für 1 Million E-Fahrzeuge.
Außerdem liegt Thacker Pass neben dem Resurgent Projekt von Chariot Corp. Das Unternehmen hält mit dem 121 km² großen Projekt die zweitgrößte Landposition in der McDermitt Caldera. Nur Lithium Americas besitzt mit 246 km2 noch mehr.
Ganz in der Nähe liegt ein zweites Projekt im Besitz von Jindalee. Dieses enthält eine angezeigte (11,1 Mio. t) und abgeleitete (10,4 Mio. t) Mineralressource von 21,5 Mio. t LCE.
Dass die Investition durch GM nun verschoben wird, spiegelt Shantar Pathmanathan zufolge das generell schwierige Finanzierungsumfeld wider. Explorationsunternehmen wie Chariot gelangen immer schwieriger an Kapital.
Keine Offtake-Agreements – keine Investoren
So wurden im Jahr 2023 Privatplatzierungen für Lithiumprojekte im Umfang von gut 530 Mio. USD abgeschlossen – nicht einmal halb so viel wie 2021 (1,16 Mrd. USD) und weniger als 2018 (608 Mio. USD).
Das schwierige Umfeld hat Pathmanathan zufolge auch mit den immer noch hohen Zinsen zu tun. Doch die sind nicht das einzige Problem. Schwerer wiegen die durch chinesische Überproduktion gedrückten Preise für Lithium, Kobalt, Mangan, Nickel und Co. Peking befeuert die Produktion im eigenen Land und über seine Unternehmen im Ausland wie in der DR Kongo und in Indonesien. Da zusätzlich die chinesische Konjunktur schwach läuft, sind die Lager überfüllt und die Preise dauerhaft im Keller.
Pathmanathan kann vorrechnen, was das bedeutet. Zwar liegt für Resurgent East noch keine Machbarkeitsstudie vor. Die geologischen Übereinstimmungen sind jedoch einschlägig. Geologen attestieren Resurgent East dieselben Grabensedimente wie für die Lagerstätte Thacker Pass. Das Ablagerungsmodell von Thacker Pass bietet den Chariot Geologen zufolge ein Analogon für die Lithiummineralisierung bei Resurgent East.
Machbarkeitsstudien attestieren höchste Profitabilität – bei normalen Preisen
Und für Thacker Pass gibt es bereits eine Machbarkeitsstudie. Diese taxiert die Betriebskosten pro Tonne Lithiumcarbonat auf 6.743 USD. Bei einem angenommenen Lithiumpreis von 24.000 USD pro Tonne könnte Lithium Americas die veranschlagten Kapitalkosten in weniger als 3,5 Jahren verdienen. Eigentlich ideale Bedingungen – wäre da nicht der Verfall des Lithiumpreises.
Aktuell kostet eine Tonne Lithiumcarbonat in Batteriequalität (99,5 %) in Shanghai gut 9.000 USD. Gemessen an den Höchstständen im Jahr 2022 ist der Kurs um fast 90 % gefallen. Und ein Ende der Abwärtsspirale ist nicht in Sicht: Allein im letzten Monat ist der Preis um mehr als 10 % gesunken.
Die Abwärtsspirale nimmt Explorern wie Chariot die Chance auf den wichtigsten Hebel zur Finanzierung von Projekten: Abnahmevereinbarungen mit Kunden aus der Industrie wie Batterie- und Fahrzeugherstellern. Im aktuellen Marktumfeld sehen diese Kunden kaum einen Anlass, mehrjährige Verträge abzuschließen – schließlich ist Lithium am Spotmarkt leicht erhältlich – und weitere Preisrückgänge sind nicht auszuschließen.
Hier könnte der Preismechanismus ansetzen: Garantiert die Regierung einen Mindestpreis, können Abnahmeverträge zu variablen Preisen ausgehandelt werden. Dann garantiert das Ministerium den Preis und der Offtake-Partner die abgenommene Menge. Für Investoren wären die Projekte so kalkulierbar.
Projekte mit starker Geologie könnten das Rennen machen
Auch wenn die Bedingungen für die Ausgleichszahlungen noch längst nicht klar sind: Lithiumexplorer wie Chariot Corp können sich gewisse Hoffnungen machen, die Kriterien zu erfüllen. Der Grund dafür ist im Fall von Chariot die Geologie des Projekts.
Die Subvention dürfte nicht für alle Produzenten verfügbar sein. Vielmehr dürfte das Ministerium den Zugang zu dem Ausgleichsmechanismus an eine vorherige Prüfung der Wettbewerbsfähigkeit knüpfen. Anders gesagt: Unterstützt werden nur die profitabelsten Projekte.
Profitabilität und Geologie gehen jedoch Hand in Hand. Die geologischen Voraussetzungen in der McDermitt Caldera sind exzellent: Hier tobte sich in prähistorischen Zeiten ein Supervulkan aus. Mit einer riesigen Menge an Sedimenten hinterließ der Vulkan Lithium in ungewöhnlich hoher Konzentration.
Bei Resurgent North etwa, das als geologische Erweiterung der McDermitt-Lagerstätte von Jindalee Resources gilt, wurden 2021 289 Proben entnommen. 10 Proben lieferten Werte von mehr als 2.000 ppm Lithium, 20 Probenmehr als 1.000 ppm und 70 Proben mehr als 100 ppm – für bergbauerfahrene Geologen ausgesprochen vielversprechende Werte. Der Standort gilt zudem als bergbaufreundlich und gut erschlossen – ideale Bedingungen also für ein kosteneffizientes, wettbewerbsfähiges Projekt.
Chariot selbst war in den vergangenen Wochen von dem schwierigen Finanzierungsumfeld betroffen. Das Unternehmen hatte in der Vergangenheit zwei Projekte aus dem Portfolio – Horizon und Halo – über Optionsvereinbarungen an zwei andere Unternehmen verkauft. Die Projekte gehörten Mustang Lithium, an der Chariot 24,1 % hält. Die beiden Optionsinhaber zogen sich jedoch zurück und begründeten ihre Entscheidung mit den aktuellen Marktbedingungen. Die beiden Projekte bleiben deshalb im Portfolio von Mustang und damit anteilig auch der Chariot Corp. Die Konsolidierung der Branche hält damit vorerst an, bis die westlichen Regierung Zeichen gegen das chinesische Preisdumping bei kritischen Metallen setzen und die politischen Rahmenbedingungen anpassen. Für diesen Fall steht Chariot Corp mit der hervorragenden Geologie seiner US-Projekte top positioniert in den Startlöchern, um vom Ende der Lithium-Baisse überdurchschnittlich zu profitieren.
Weitere Informationen zu Chariot Corporation finden Sie im Unternehmensprofil auf Miningscout.de:
https://www.miningscout.de/minenaktien/chariot-corp/
Unternehmen: Chariot Corp.
ISIN: AU0000294498
WKN: A3EWMX
Webseite: https://www.chariotcorporation.com/
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