Extremwetter mit Starkniederschlägen und Dürren sowie zunehmende Probleme durch Borkenkäfer, Zecken und Mücken sowie invasive Pflanzen erschweren einen hochwertigen Wandertourismus in Deutschland zunehmend. Doch es gibt erste Ideen, wie der Wandertourismus auf den Klimawandel reagieren kann: Wegeempfehlungen je nach Wetter, Schattenrouten und Trinkstationen sind nur einige. Das sind Ergebnisse des ersten Treffens der Deutsche Wanderverband Service GmbH (DWV Service GmbH) und ihrem Beirat Anfang des Monats im neuen Projekt „Klimaangepasste Qualitätstransformation. Lösungsansätze für vom Klimawandel beeinflusste Wanderinfrastruktur und ein digitales Qualitätsmonitoring“.
Das Projekt der DWV Service GmbH beschäftigt sich vereinfacht mit der Frage, wie der Wandertourismus trotz der Herausforderungen durch den Klimawandel zukunftssicher werden kann? Dafür analysiert die DWV Service GmbH als Projektträgerin zusammen mit dem projektbelgeleitenden Beirat zunächst die Herausforderungen, vor denen der Wandertourismus angesichts der klimatischen Veränderungen steht. Auf dieser Grundlage entwickelt der Projektträger im zweiten Schritt Maßnahmen für einen zukunftssicheren Wandertourismus. Liane Jordan ist bei der DWV Service GmbH für das Qualitätsmanagement zuständig und leitet das Projekt. Sie weiß, dass sich viele Akteur*innen im Wandertourismus fragen, wie sie angesichts der Schäden durch den Klimawandel qualitativ hochwertige Angebote machen können. „Neben einem Leitfaden mit praktikablen Vorschlägen zur Klimaanpassung wird im Rahmen des Projekts ein digitales Monitoring für Wander-Infrastrukturen entstehen, um klimatische Veränderungen schneller erkennen und Lösungen effektiver einleiten zu können“, so Jordan.
Um die Qualität des Wanderangebotes in Deutschland resilienter zu machen und damit die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, aber wo nötig auch die Akteur*innen für Klimafolgen im Wandertourismus zu sensibilisieren und ihnen konkrete Lösungen für Klimafolgenanpassungen vor Ort zu geben, plant die DWV Service GmbH ein Bündel von Methoden. Neben einer Branchenbefragung sollen Best-Practice-Beispiele herausgearbeitet werden. Im projektbelgeleitenden Beirat haben sich die dort versammelten Experten laut Jordan für ein mehrstufiges Vorgehen mit akuten Maßnahmen, mittelfristigen Lösungen und langfristigen Anpassungen ausgesprochen. Eine Herausforderung des Projektes werde sicher auch, qualitätsrelevante Geodaten für ein zukunftsfähiges und klimasensibles Qualitätsmonitoring zu definieren und diese dann in Modellregionen zu testen, so Jordan. Doch die Projektleiterin ist sich sicher, dass bis zum Projektende Dezember 2024 sowohl der Leitfaden als auch Vorschläge für ein digitales Monitoring von Wander-Infrastrukturen entwickelt sein werden.
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