Unternehmen mit überregionalen Produktionsnetzwerken sind besonders betroffen. Megatrends und externe Einflussfaktoren wie Marktfluktuationen, Verschiebungen in der Nachfrage von Antriebs- und Produktkonzepten, Nachhaltigkeitsforderungen, Geopolitik, Digitalisierung, Automatisierung und neue Möglichkeiten von KI beeinflussen massiv das, was strategisch und operativ jetzt erforderlich ist.
Die in Unternehmen der Zulieferindustrie zunehmend eingesetzten Leitwerke steuern umfangreiche Netzwerke, in denen mehrere Standorte und Fabrikprozesse übergreifend koordiniert werden.
Die Komplexität solcher Netzwerke zeigt sich in der Vielzahl der Lieferbeziehungen, Lieferanten und Kunden weltweit. Dabei müssen dann auch untertägig zahlreiche Lieferungen und Eskalationen mit hoher Artikelvielfalt bewertet und immer systemgestützter koordiniert werden.
Erforderlich ist ein konsequenter Aufbau hierfür geeigneter Prozesse und Methoden, die zu einem beherrschbaren Supply Chain-Design führen. Dies gelingt nur mit Expertise und geeigneten IT-gestützten Konzepten und Methoden. Lösungen, die dann sowohl präventive als auch reaktive Vorgehensweisen und folgende Maßnahmen beinhalten:
(1) Supply Chain-Design
Ziel ist die Minimierung von Risiken und Kosten durch ein effektives Supply Chain Design. Dies beinhaltet dann auch die Auswahl geeigneter Lieferanten und Materialien einschließlich einer strategisch und operativ begründeten Standortwahl.
Wer hier einen signifikanten Mehrwert erreichen will, muss geeignete Methoden für eine flexible Materialauswahl, Make-or-Buy-Entscheidungen, Lieferantenauswahlmethoden, globale Dashboards, Supply Chain Viewer, Standort-Strategien, After-Market-Strategien und geeignete digitale Tools gezielt einsetzen.
(2) Proaktives Supply Chain-Management
Ziel ist hier die zentrale und vorausschauende Koordination der Prozesse „Source, Make und Deliver“. Mit der Unterstützung durch digitale Tools werden so die Effizienz und Resilienz in den Lieferketten erheblich gesteigert.
Hierzu gehören dann Multi-Source-Bewertungen mit der Berücksichtigung alternativer Materialien, Raw-Material-Waterfall-Charts, Bottleneck-Allocations, Free Cash-Flow-Bewertungen, Engpassmanagement-Tools, parallele Produktionsfreigaben, Kapazitäts-/ Flexibilität-Bewertungen, EBIT-Optimierungen, Produktionsplanungs-Tool, dynamische Kundenfreigaben, Customer-Waterfall-Charts, Kundenallokationsentscheidungen und die Verbesserung der Prognosequalität.
Bei der Umsetzung eines solchen abgestimmten Vorgehens spielen die hierfür ausgewählten digitalen Tools und Konzepte für die Steuerung der Lieferketten eine entscheidende Rolle:
(1) Digitaler Zwilling – z.B. in Abbild aller Lieferbeziehungen auf Basis spezifischer ERP-Daten wie beispielsweise von SAP zur Analyse und optimierten Gestaltung der Supply Chain
(2) Global Dashboard und Supply Chain Viewer – zur Abbildung und Nutzung umfassender Informationen über Logistikkosten, alternative Transportarten und die Simulation von Veränderungen und deren Auswirkungen.
(3) Engpassmanagement-Tool und Produktionsplanungstool – in der Form von Tools zur Unterstützung einer automatisierten Planung von Rohteilen, die Analyse von Bestellmengen und die Konsolidierung von Produktionsmengen, um eine optimale Kapazitätsauslastung zu gewährleisten.
Letztendlich geht es darum, mit der Implementierung der genannten Prozesse und Tools bedeutende Verbesserungen zu erzielen.
Die hierfür relevanten Maßnahmen betreffen dann folgende Themen und Ziele:
- Flexibilität – insbesondere auch bei Artikeln von mehreren Lieferanten.
- Lieferantenrückstand – deutliche Reduzierung der Rückstände.
- Regionaler Share – hoher Anteil einer lokalen Produktion.
- Bestände – Signifikate Reduzierung der Bestände (dynamisch optimiert).
- Kundenzufriedenheit – Nachweisbare Steigerung der Kundenzufriedenheit.
- Logistikkosten – Signifikante Senkung der Logistikkosten.
- Steuerungsoptimierung – Integration KI-Prozeduren
- Emissionseinsparungen – Erhebliche Reduktion der Emissionen/CO2.
- EBIT-Optimierung – Bedeutende Gesamtkostenreduzierung (Produkt und Lieferkette).
- Cash-Optimierung – Marktinduzierte Anpassungen.
Hierbei gilt es im Umsetzungsprozess diese Themen/Ziele KPI-gestützt zu adressieren und die erwarteten Zielgrößen auch umzusetzen und nachzuweisen.
Die Steuerung internationaler Produktionsnetzwerke erfordert so ein hohes Maß an Standardisierung, innovative Technologien und gleichzeitig eine hochflexible Anpassung an externe und interne Einflüsse.
Der Vortrag
Bosch Homburg – Ltg. Logistics Planning and Fulfilment
Die Steuerung internationaler Produktionsnetzwerke – Digital, resilient, effizient.
zeigt auf, wie mit der gezielten Implementierung geeigneter digitaler Tools und gleichzeitig zentraler Koordination, erhebliche Verbesserungen in der Effizienz und Resilienz der Supply Chain erzielt werden.
Berichtet wird im Vortrag über die Weiterentwicklung der Lösung zur Steigerung der Schlüsselkennzahlen auf alle Standorte.
Ansätze, die gerade in der jetzigen Marktphase für OEM und Zulieferer besonders wertvoll sind – auch für die jetzt sinnvollen Strategien und Lösungen anderer Zulieferer.
Die kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung der Prozesse und Technologien wird entscheidend sein, um auch in Zukunft erfolgreich und wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Nutzung einer permanenten Datenanalyse, Einsatz von KI und Automatisierung, wird dabei eine zentrale Rolle spielen.
Das Gesamtmotto des diesjährigen Herbstkongresses „Automotive Prozesse und IT 2024“ am 16./17. Oktober: Die Transformation für mehr Effizienz, Autonomisierung, Geschwindigkeit und Nachhaltigkeit – Bausteine für die Strategieentwicklung, Planung und Umsetzung in der Fabrik und Supply Chain.
Mit den Unternehmen/Institutionen ADIENT, BMW, Bosch, Hager Group, HFT Stuttgart, Hörmann Automotive, htw saar, Mercedes, NOERR, REHAU Automotive, Rhenus Automotive, Schaeffler Technologies, Schaeflein Group, Motherson/SMR Automotive, Volkswagen, ZKW, weitere Unternehmen in Abstimmung sowie einer gezielten Auswahl innovativer Aussteller.
Hierbei nehmen die Referenten und Moderatoren auch konkret Stellung zur künftigen Nutzung von KI und wie auch Methoden der generativen KI einen neuen Beitrag leisten können.
Wir können davon ausgehen, dass am 16./17. Oktober auch neue Antworten gegeben werden, in welche Richtung und mit welchen Strategien, Konzepten und Lösungen sich die Automobil- und Zulieferindustrie in der neuen sich ändernden Produktwelt, die dafür erforderlichen Strukturen und Dienstleister in der Supply Chain und den Kunden-/ Lieferantennetzwerken weiterentwickeln werden.
Zu den Fragestellungen, die wir insgesamt beim Kongress am 16./17. Oktober bearbeiten und intensiv diskutieren:
- Wie richten sich Komponentenwerke der OEM strategisch und operativ auf eine neue Welt von Anforderungen aus und was bedeutet das für das gesamte Liefernetzwerk?
- Wie sehen resiliente Lieferketten aus und wohin entwickelt sich aktuell die gesamte Automobilindustrie in immer mehr global abhängigen Lieferketten?
- Wie müssen OEM/Zulieferer mit ihren Dienstleistern für eine dauerhafte und partnerschaftliche Zusammenarbeit methodisch zusammenarbeiten, damit Kontraktlogistik sich für alle Partner wieder lohnt?
- Welchen Beitrag kann KI in den Service-Netzwerken der Zulieferer und OEM leisten und wie kann der EInsatz vorangetrieben werden?
- Beitrag der Zulieferer für Großkomponenten für sicherere und effiziente Prozesse in der Fabrik und im Zuliefernetzwerk zu den OEMs?
- Welche Einzelmethoden werden eingesetzt, wenn es darum geht, über den gesamten Prozess vom Unterlieferanten bis zum Kunden eine optimierte Gesamtprozessplanung zu etablieren?
- Wie sieht eine automatisierte Planung/Steuerung im gesamten Liefernetz aus und wie wird KI hier zum Game Changer?
- Zielbild der Methoden, Flächen, Digitalisierung für eine durchgängige Transformation in der Welt der Automobilhersteller und dies in den E-Auto- und in den Verbrenner-Werken?
- Wie müssen die Planung und die Steuerung für eine ganzheitlich aufgebaute Batterielogistik in der Fabrik und im internen und externen Liefernetz aussehen?
- Wie entwickeln sich die Batterietechnologien und was bedeutet das?
- Welche Methoden helfen, Shortages in den Lieferketten in Zukunft abzumildern oder weitgehend zu vermeiden?
- Welche Konzepte sind mit welchem Reifegrad bereits jetzt nachhaltig und effizient umsetzbar, wenn es um den Anspruch einer „Autonomen Logistik“ oder "Autonomen Produktion" geht?
- Welchen Beitrag kann die neue VDA 6.8 leisten, um die logistischen Prozesse in und zwischen den Werken der OEM, Zulieferer und Dienstleister abzusichern und effizienter zu gestalten?
Welche Strategien hierfür prozessübergreifend entwickelt und umgesetzt werden und welche Veränderungen sich in und für die interne und externe Supply Chain und das Produzenten-Liefernetzwerk ergeben, wird beim Herbstkongress relevant und an der aktuellen Lage und Entwicklung für die Zukunft diskutiert.
Vertieft wird der Erfahrungsaustausch mit den Teilnehmern, Referenten, Moderatoren und ausgewählten Ausstellern/Innovationstreibern auch nach den Vorträgen und in der Netzwerkveranstaltung im Ratskeller der Stadt Saarbrücken.
Zusammenfassung
- Vorträgen des Automobilkongresses am 16./17. Oktober 2024,
- der Netzwerkveranstaltung am Abend des 16. Oktober,
- an der Diskussion mit hierfür ausgewählten Ausstellern am 16./17. Oktober
- den geplanten drei „Best-Practice-Live-Besuchen“ alternativ bei (1) Bosch in Homburg, (2) Hager in Blieskastel oder bei (3) Nobilia in Saarlouis
- oder den 3 Workshops alternativ „A – Batterieproduktion und Logistik“, "B – Grüne Transformation meistern“ oder "C – Sauberraum Logistik“.
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