Nach einer kurzen Vorplanungszeit von neun Monaten und einer Bauzeit von sieben Monaten konnte das Nahwärmenetz im April 2024 mit 19 Anschlussnehmern in Betrieb genommen werden. Zahlreiche Helfer aus der Dorfgemeinschaft trugen zu diesem schnellen Ergebnis bei. Der Vorstandsvorsitzende Ludwig Heinloth begrüßte die Gäste, darunter den Landrat und den Bürgermeister, referierte kurz über die Bauphase und bedankte sich bei allen Beteiligten und Helfern, die beim Bau unterstützt hatten. Ein besonderer Dank ging an das Landratsamt und die Stadt Roth, die die erforderlichen Genehmigungen bereitwillig erteilt hatten und damit die Bedeutung des Projektes anerkannten.
Landrat Ben Schwarz lobte die Genossenschaft dafür, dass sie die zukunftssichere Wärmeversorgung selbst in die Hand genommen habe, für verlässliche Preise sorge und gleichzeitig Umweltschutz und Klimawandel vorantreibe. Bürgermeister Buckreus sieht in diesem ehrenamtlichen Projekt eine Vorreiterrolle für andere Gemeinden, da durch das neue Heizungsgesetz und die kommunale Wärmeplanung bis 2028 zumindest die Planung für eine regenerative Wärmeversorgung vorliegen müsse. Den Mut, diese Aufgabe anzupacken, habe die Energiegemeinschaft Rothsee eG bewiesen.
Anschließend führten die beiden Vorstandsvorsitzenden Ludwig Heinloth und Andreas Häußler die Interessierten durch die Heizanlage und erklärten deren Funktionen.
Das moderne Heizhaus auf dem Gelände des ehemaligen Feuerwehrhauses ist mit einem Hackschnitzelkessel von 200 kW mit Wärmepumpe von 40 kW, die 2025 eingebaut wird, ausgestattet und verfügt über einen Pufferspeicher mit 6.000 Litern Fassungsvermögen. Neben dem Heizhaus wurde ein Hackschnitzelbunker errichtet. Um Spitzenzeiten, die meist morgens entstehen, sicher zu überbrücken, wurden in den Häusern kleinere Pufferspeicher mit Übergabestationen installiert. Für einen möglichst geringen Wärmeverlust in den über ein Kilometer langen Zuleitungsrohren sorgt ein hochgedämmtes flexibles Nahwärmerohr. Alle notwendigen Komponenten für eine zuverlässige Wärmeversorgung wurden von der Energiefirma ENERPIPE GmbH geliefert, die zusammen mit der Firma IBBH die Wärmegenossenschaft bei der Planung mit ihrem Fachwissen unterstützt hat.
Die positiven Auswirkungen des Nahwärmeprojektes sind beeindruckend. Die Umstellung auf 100% erneuerbare Wärme führt zu einer enormen Heizölersparnis von über 53.000 Litern pro Jahr und einer Reduzierung der CO2-Emissionen um beeindruckende 142.040 kg jährlich. Damit leistet dieses Nahwärmenetz einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz und zeigt, dass Nachhaltigkeit, Effizienz und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen können.
Die ENERPIPE GmbH ist ein führender Hersteller von Nah- und Fernwärmesystemen. Das mittelständische Unternehmen liefert maßgeschneiderte Lösungen rund um das Thema Nahwärmeversorgung.
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