Historische Drehbrücke zum Kölner Rheinauhafen soll saniert werden

Die 130 Jahre alte Drehbrücke verbindet die Rheinuferpromenade der Kölner Altstadt mit der Halbinsel des Rheinauhafens. Sie wird etwa 100 Mal pro Jahr gedreht, um die Zufahrt für Schiffe in den Rheinauhafen zu ermöglichen. Die denkmalgeschützte Brücke ist eine beeindruckende Zeitzeugin der Industrialisierung und ist stark sanierungsbedürftig. In Deutschland gibt es nur drei vergleichbare Drehbrücken dieses Typs. Das Bauwerk befindet sich zu 94 Prozent im Besitz der gemeinnützigen Imhoff Stiftung, das Wegerecht der Stadt Köln sichert der Öffentlichkeit den Zugang zum gesamten Rheinauhafen.

Bei Bauwerksprüfungen an der Drehbrücke wurden mehr als 120 relevante Schäden entdeckt, daher ist eine Sanierung notwendig. Die Imhoff Stiftung und das Schokoladenmuseum haben mit umfangreicher Expertise von Fachleuten ein Sanierungskonzept entwickelt, wobei die Stadt Köln, der Landschaftsverband Rheinland und das Amt für Denkmalschutz diesen Prozess unterstützt haben. Die prognostizierten Kosten belaufen sich nach aktuellen Schätzungen auf ca. 6,7 Millionen Euro. Für die Arbeiten werden 18 Monate veranschlagt.

Die Drehbrücke ist der Zugang zur Halbinsel. Über diesen werden das Schokoladenmuseum, das Deutsche Sport & Olympia Museum sowie Restaurants, Wohnhäuser und Büros erreicht. Täglich nutzen Tausende Menschen mit dem Fahrrad oder zu Fuß die Brücke auf ihrem Weg zur Arbeit. Kölnerinnen und Kölner sowie Gäste der Stadt flanieren am Wochenende entlang des Rheinufers oder sie besuchen das umfangreiche Kulturprogramm, das sich im Rheinauhafen etabliert hat. Dazu gehören beispielsweise das Traditionsradrennen „Rund um Köln“, der Weltkindertag, das Weltmusikfestival "Hafensounds", das Mittsommerfest, das afrikanische Kulturfestival "Mit Afrika", „Wein am Rhein“ und der Hafenweihnachtsmarkt. Um all dies weiterhin gewährleisten zu können, wird während der Sanierung eine Behelfsbrücke errichtet, da die Drehbrücke während der Sanierungsarbeiten auf Land gelegt wird.

Um die Sanierung durchführen zu können, sind Fördermittel des Bundes aus dem Programm "KulturInvest 2024" erforderlich, welche maximal 50 Prozent der Gesamtkosten fördern. Dieses Förderprogramm wurde aufgelegt, um Eigentümern die aufwendige Erhaltung von Denkmälern zu ermöglichen. Damit Mittel aus diesem Förderprogramm beantragt werden können, ist eine Beteiligung der Stadt Köln notwendig. Der Rat der Stadt Köln entscheidet am 27. Juni 2024 über eine Kostenbeteiligung in Höhe von 400.000 € (ca. 6% der geschätzten Gesamtkosten). Dennoch müssen erhebliche Eigenmittel durch die gemeinnützige Imhoff Stiftung mobilisiert werden. 

Historische Drehbrücke Rheinauhafen

  • Baujahr 1894 – 96
  • Gewicht 420 Tonnen
  • 46 m lang / 10 m breit
  • genietete Gitterträgerkonstruktion
  • national bedeutendes Kulturdenkmal
  • über 100 Drehungen/Jahr, um Schiffen die Zufahrt zum Rheinauhafen zu ermöglichen
  • nur drei vergleichbare Brücken in Deutz, Krefeld und Lübeck
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