Die 57jährige Bäuerin aus dem Baringo-Distrikt in Kenia hegt und schützt einheimische Bäume, statt sie in Holzkohle zu verwandeln. Laut der Award-Jury hat sie überzeugend bewiesen, dass es selbst in einer meist trockenen Region in Afrika möglich ist, durch regenerative Aufforstung und klugen Ackerbau eine große Artenvielfalt zu erzeugen, die eine Familie dauerhaft gesund ernähren und ihr nachhaltige Lebensgrundlagen sichern kann. So konnte Nancy Kemboi mit dem Verkauf von Gemüse, Obst, Honig und Milch ihren fünf Kindern zu einer Ausbildung verhelfen, während sie selbst als Kind aus Armut nur die Grundschule besuchte.
Aus Nancy Kembois Sicht begann ihre Erfolgsgeschichte 2015 mit einer Schulung von World Vision, bei der sie lernte, wie sie verarmte Böden wieder begrünen und beleben kann, indem sie vorhandene unterirdische Wurzeln gerodeter Bäume neu austreiben lässt und den Aufwuchs gezielt unterstützt. Früher habe sie auch Bäume gefällt, aber der Verkauf des Holzes oder der erzeugten Holzkohle brachte ihr nur Geld für einen Tag ein und zerstörte den Wald. „Dass sie die Bäume jetzt stehen lässt hat vieles zum Besseren gewendet“, sagt Bettina Rühl in ihrer Reportage, bei der sie Nancy Kemboi auf deren Weiden und in deren Garten folgt. „Der Boden kann das Wasser besser halten, es wächst mehr Gras und die Tiere haben mehr zu fressen. In Dürreperioden kann Kemboi Rinde verfüttern. Unter den Schösslingen sind auch Aloe Vera, Sandelholz und andere medizinische Heilpflanzen, die Kemboi nun für ihre Familie nutzt. Die Bienen liefern nicht nur Honig, sondern sorgen durch das Bestäuben dafür, dass auch andere Pflanzen besser gedeihen. Lauter Vorteile.“ Im Gemüsegarten der Bäuerin fühlte sich die Autorin „wie in einem Supermarkt“.
Der bei BurdaForward von Focus Online initiierte „Constructive World Award“ soll Beiträgen zur Umsetzung der SDG mehr Medienaufmerksamkeit verschaffen. Er zeichnet sogenannte Tandems aus: sowohl Medienschaffende für ihre kritisch-konstruktive journalistische Leistung, als auch die Menschen, die hinter den porträtierten Ideen stehen.
„Wir freuen uns sehr, dass Nancy Kemboi, die mit Mut zum Risiko und viel Verstand herausragende Erfolge im Kampf gegen Hunger erzielt, in einer wirklich interessanten Reportage und nun auch mit einem Preis gewürdigt wurde“, sagt Janine Lietmeyer, Vorständin bei World Vision Deutschland. „Wir begrüßen das Konzept der Auszeichnung, weil es über Grenzen hinweg zu einer konstruktiven Diskussion über nachhaltige Entwicklung beiträgt“, fügt sie hinzu. „Man erfährt, dass es für globale Herausforderungen wie die Sicherung der Ernährung bereits tragfähige Lösungsansätze gibt, die sogar das Klima verbessern. Der Award gibt außerdem den vielen täglich ums Überleben kämpfenden Kleinbäuerinnen eine Stimme. Wenn ihre Geschichten authentisch wiedergegeben werden, ist das sehr inspirierend.“
Nach persönlicher Begegnung mit Nancy Kemboi weiß Janine Lietmeyer: „Diese Bäuerin kann mit ihren Taten und Worten begeistern– sie ist eine Hoffnungsträgerin, die lösungsorientiert denkt und ihre Erfahrungen gerne an andere weiter gibt“.
Bei der Übergabe der Auszeichnung hoben WWF-Vorständin Heike Vesper und BUNTE-Chefredakteur Robert Pölzer hervor, dass auch die vielfältigen Hindernisse für Frauen in Afrika in der Reportage gut verständlich würden. Frauen hätten oft eine Schlüsselrolle bei Entwicklungsfortschritten, aber sie benötigten auf ihrem „dornigen Weg zum Erfolg“ auch Unterstützung.
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