Das Konzept „Lernen im eigenen Tempo“ betrifft die fünfte Klasse und umfasst derzeit die Hauptfächer Mathematik, Deutsch und Englisch. Ziel sei es nicht nur, den Kompetenzerwerb an das individuelle Lerntempo anzupassen und durch regelmäßige Rückmeldungen genau dort anzusetzen, wo das Lernen „hakt“, sondern auch lebens- und berufsrelevante Kompetenzen systematisch zu trainieren, so Marcio Goncalves. Die Schülerinnen und Schüler lernten zu planen, einen Plan anzupassen, Strategien zu entwickeln und Kooperation zu üben.
Zusammenfassend lässt sich die neue Lehr- und Lernmethode so beschreiben: Die Kinder erstellen gemeinsam mit der Lehrkraft einen Wochenplan, in dem sie festlegen, was sie in welcher Reihenfolge lernen. Fast täglich sind einige Schulstunden für die selbstständige Bearbeitung der Themen vorgesehen – entweder allein oder im Verbund mit anderen, die gerade den gleichen Inhalt durcharbeiten oder es schon erledigt haben und Hilfe anbieten. Am Ende jeder Themeneinheit legen die Kinder einen „Könnensbeweis“ ab, sobald sie sich dazu bereit fühlen. Diese Arbeiten werden individuell und nicht im Klassenverbund geschrieben. Die Lehrkraft steht den Kindern bei Fragen zur Seite. Wenn die Lehrkraft merkt, dass ein Thema Schwierigkeiten bereite, gibt es eine ausführliche Erklärung im Plenum.
Zukunft des Unterrichts?
„Kann so die Zukunft des Unterrichts aussehen?“, fragt Goncalves. In vielen Schulen, die in den letzten Jahren mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichnet wurden, sei das schon seit einigen Jahren gelebte Praxis. „Wir probieren in der Realschule des Schulzentrums eine Marienhöher Version aus und sind im ständigen Austausch über Vor- und Nachteile. Eines ist jetzt schon sicher: Wir gehen mit vielen neuen Impulsen in das nächste Schuljahr und denken immer mehr und immer tiefer über die wichtige Frage nach: Wie lernen Schülerinnen und Schüler am besten und nachhaltigsten und welche Werte wollen wir ihnen dabei vermitteln?“
Die Antworten auf diese Fragen würden die nächsten Jahre an der Realschule Marienhöhe prägen.
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Über das Schulzentrum Marienhöhe
Das 1924 gegründete „Seminar Marienhöhe“ hat seit 1950 ein staatlich anerkanntes Gymnasium. 1994 folgte die Realschule und 2010 die Grundschule. Das als gemeinnützige GmbH geführte Schulzentrum ist eine Einrichtung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, besitzt ein hauseigenes Internat und ist als „Gesundheitsfördernde Schule“ und Schule für den Klimaschutz zertifiziert. Außerdem wurde das Schulzentrum Anfang 2023 für das EU-Programm „Erasmus+“akkreditiert. Seit September 2023 ist die Schule eine von 162 Bikeschools in Hessen und bietet Mountainbiken als Wahlfach an. Insgesamt besuchen rund 790 Schülerinnen und Schüler das Schulzentrum Marienhöhe, davon 190 die Realschule. Weitere Informationen: www.marienhoehe.de
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