Mit viel Rückenwind ins Jubiläumsjahr: Karlsruher Tourismuszahlen knüpfen an Vorpandemie-Niveau an und Studie belegt die Bedeutung des Wirtschaftsfaktors Tourismus in Karlsruhe

„Rückblick – Ausblick“ lautete das Motto des Pressegesprächs der KTG Karlsruhe Tourismus GmbH am 22. März 2024. Anlässlich des 10-jährigen Bestehens als städtische Gesellschaft blickte die KTG zurück auf das vergangene Tourismusjahr 2023, aber auch nach vorne auf die kommende Tourismussaison 2024 in Karlsruhe.

Ein starkes Zeichen setzt die Tourismusbilanz 2023, die Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz und Christoph Riedel, Leiter des Amts für Stadtentwicklung, präsentierten: Danach stiegen die Ankünfte in den Karlsruher Beherbergungsbetrieben im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 25 % auf 645.635 Ankünfte, die Übernachtungen konnten um 20,8 % auf 1.147.239 Übernachtungen zulegen. Noch positiver fiel das Ergebnis der Auslandsgäste in den Monaten Januar bis Dezember 2023 aus: Die Zahl der Ankünfte stieg um 28,5 % auf 129.523 und die Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland gingen um 26,8 % nach oben auf 241.068.

„Insgesamt fehlen uns nur rund 2.000 Übernachtungen, um wieder an die Zahlen vor Corona mit 1.149.000 Übernachtungen anzuknüpfen,“ freut sich KTG-Geschäftsführer Pascal Rastetter. „Nachdem sich schon seit 2022 die Zahlen von Reisenden aus Deutschland wieder deutlich erholt haben, ist es ein positives Signal für die Tourismusdestination, dass die Gäste aus dem Ausland zahlreich zurückkehren.“

Die Top10 der Herkunftsländer werden von den Niederlanden angeführt (30.711 Übernachtungen), die sich mit der Schweiz (einschließlich Lichtenstein, 22.466 Übernachtungen) seit Jahren als Herkunftsland Nr. 1 abwechseln. Auf den weiteren Rängen folgen Frankreich (19.615 Übernachtungen), die Vereinigten Staaten (13.452 Übernachtungen), das Vereinigte Königreich (13.222 Übernachtungen), Österreich (11.418 Übernachtungen), Belgien (10.641 Übernachtungen) und Italien (10.060 Übernachtungen).

Zimmerauslastung leicht gestiegen, vermehrt Betriebe ohne Sterne-Kategorie

„Für die Hotelleriebetriebe mit 25 oder mehr Zimmern wird die Auslastung der Zimmer und Betten durch die amtliche Statistik zusätzlich ermittelt. Die Zimmerauslastung hatte vor der Corona-Krise bei zuletzt 67,6 % im Jahr 2019 gelegen und war danach in den Jahren 2020 und 2021 auf rund 40 % gefallen. 2023 erhöhte sich die Quote auf 61,0 %“, erläutert Christoph Riedel.

Im Bereich der Hotellerie hat sich zwischen 2019 und 2023 vieles verändert. Durch Schließungen, Wiedereröffnungen und Neueröffnungen von Betrieben kam es zu Änderungen im Übernachtungsangebot der Fächerstadt. Insgesamt sind seit Juli 2019 drei Hotelleriebetriebe hinzugekommen. Des Weiteren haben sich innerhalb der Klassifizierungen der Betriebe nach Sternekategorien erhebliche Verschiebungen ergeben. So sind in der 4 und mehr Sterne-Kategorie zwei Betriebe hinzugekommen. Ebenso ist die Zahl der Betriebe ohne Klassifizierung in der gleichen Zeit von 10 auf 15 gestiegen. In der 3 Sterne- bzw. bis zu 2 Sterne-Kategorie hat sich die Anzahl der Betriebe reduziert. Dies liegt vor allem daran, dass sich mitunter die Zuordnung der Betriebe zum Beispiel in Folge von Umstrukturierungen oder nach Wiedereröffnungen geändert hat. Zudem erfolgt die Kategorisierung nicht nur nach der klassischen DEHOGA-Klassifizierung, sondern wird ergänzt durch Einstufungen von Buchungsportalen und/oder durch die Eigenbewertung der Betriebe selbst. 

Tourismus in Karlsruhe ist wichtiger Wirtschaftsfaktor

Der Tourismus ist ein ernst zu nehmender Wirtschaftsfaktor für die Stadt Karlsruhe. Dies ergibt die Studie, die die KTG beim dwif-Institut an der Universität München in Auftrag gegeben hatte. In der Studie wird das Tourismusjahr 2022 in Karlsruhe anhand von Erhebungen der amtlichen Statistik, Umfragen und Erfahrungswerten analysiert. Damit können die touristischen Umsätze von den Hotels und Beherbergungsbetrieben, den Gästen des Campingplatzes und der Privatquartiere bis hin zu den Tagesreisenden hochgerechnet werden. Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz führt aus: „Die Experten errechneten für das Jahr 2022 knapp 22,4 Millionen touristische Aufenthaltstage, aus denen sich für die Stadt Karlsruhe Bruttoumsätze von rund 873,7 Millionen Euro und ein touristischer Einkommensbeitrag von insgesamt 399,1 Millionen Euro ergeben. Dies ist eine tolle Bilanz!“

Ausblick 2024: Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit in Balance

Die erfolgreichen Zahlen beflügeln die Arbeit der KTG, die am 1. April 2014 als Geschäftsbereich Tourismus von der Karlsruher Messe- und Kongress GmbH (KMK) abgespaltet wurde, um in der Folge als 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt Karlsruhe zu agieren. Karlsruhe soll so besser als Reiseziel vermarktet und der Wirtschaftsfaktor Tourismus in der Stadt gestärkt werden.

Bei dem Pressegespräch erläutert Pascal Rastetter: „Im Verlauf dieser zehn Jahre haben wir festgestellt, dass wir als Kompetenzstelle für den Tourismus in Karlsruhe noch weiterwachsen müssen. Wir haben unsere Rolle als Destination Marketing und Management Organisation (DMMO) neu definiert. Das heißt, wir sind Motor und Sprachrohr für den Tourismus, wir vernetzen die Partner miteinander, wir geben Impulse für die Destination und wir beziehen auch die Bevölkerung mit in die Tourismusentwicklung ein.“

Das Tourismuswachstum soll dabei auch immer im Zusammenspiel mit einer nachhaltigen Entwicklung einhergehen, schließlich konnte die KTG am 19. Oktober 2023 das Zertifikat „Nachhaltiges Reiseziel“ der Zertifizierungsagentur TourCert entgegennehmen. So stehen schon eine Mehrheit von „Made in Baden“-Produkten im Verkaufsprogramm der Karlsruher Tourist-Information – Herkunft und Produktionsmethoden der Souvenirs können zurückverfolgt werden.

2024 beteiligt sich die KTG am Jahresmotto „Wasserreich“ der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg. Erstmals wurde mit Thomas Frank, Wasserkurator und Vorstandsmitglied der Europäischen Brunnengesellschaft Karlsruhe, eine Spazier-Tour zu den Karlsruher Trinkbrunnen konzipiert, die unterhaltsam darüber aufklärt, wie man bewusster mit Trinkwasser umgehen kann. Gleichzeitig gibt die KTG Vereinen und Organisationen wie a tip: tap e.V. und finep die Möglichkeit, sich in der Tourist-Information mit ihren Projekten zu präsentieren und hat sich als „Leitungswasserfreundliches Unternehmen“ auszeichnen lassen.

Jubiläumsjahr 2024 mit zahlreichen Highlights

Aber natürlich soll das Feiern 2024 nicht zu kurz kommen, erzählt Pascal Rastetter: „Unser 10-jähriges Bestehen feiern wir heute mit einer Jubiläumsfahrt unseres roten Doppeldeckerbusses. Und wir haben eine Tourismuschronik online gestellt mit vielen interessanten Einblicken, was im Tourismus in Karlsruhe seit der Gründung und späteren Weiterentwicklung des Verkehrsvereins geschehen ist – hier gibt es viele amüsante Anekdoten zu berichten.“

Außerdem feiert Karlsruhe am 4. August 2024 ein besonderes Jubiläum: Die 25. Ausgabe der Karlsruher Museumsnacht KAMUNA steht bevor. Seit einem Vierteljahrhundert öffnen die renommierten Museen und Kulturinstitutionen ihre Türen für Kunstliebhaber, Kulturinteressierte und Nachtschwärmer aus nah und fern. Die KAMUNA ist aber nicht nur eine der ältesten Museumsnächte in Deutschland, sondern auch eine der vielfältigsten. Rund 250 Veranstaltungen erwarten die Besucher*innen. Die Gesamtkoordination der Jubiläumsausgabe der KAMUNA führt erneut die KTG-Dachmarke „Kultur in Karlsruhe“ zusammen mit dem Karlsruher Museumsnetzwerk durch. 

Bei der Eröffnung am 25. November 2019 war sie nicht nur die modernste und digitalste Tourist-Information Deutschlands: Gemeinsam mit dem Besucherzentrum der Stadtwerke Karlsruhe wurde des „Schaufenster Karlsruhe“ ein Marktplatz für die Region, ein „Ort der Möglichkeiten“ und ein Begegnungsort für Karlsruher*innen und Gäste. Fünf Jahre später wird das „Schaufenster Karlsruhe“ nun mit einer Jubiläums-Veranstaltungsreihe gefeiert: Ab dem Stadtfest vom 12. bis 13. Oktober bis hin zur offiziellen „Geburtstagsfeier“ am 22. November 2024 wird es zahlreiche Präsentationen von Karlsruher und regionalen Institutionen und Verbänden aus den Bereichen Kultur, Wirtschaft, Freizeit und Sport sowie Mitmachaktionen für Kinder und Jugendliche geben.

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