Von den im Herbst/Winter 2022 gestarteten zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben inzwischen insgesamt zehn Männer und Frauen ihre Ausbildung zur Busfahrerin oder zum Busfahrer abgeschlossen und konnten bei der Mainzer Mobilität eingestellt werden. „Angesichts des steigenden Fachkräftebedarfs in der Busbranche freut es mich, dass wir mit unserem Projekt einen nachhaltigen Beitrag zur Fachkräftesicherung und zur Erreichung der Mobilitätsziele leisten können“, zeigt sich Minister Schweitzer erfreut über den großen Erfolg des Projekts.
Jochen Erlhof, Geschäftsführer der Mainzer Verkehrsgesellschaft, ist mit den Ergebnissen des Pilotprojektes ebenfalls sehr zufrieden. „Wir haben in den vergangenen Jahren viele Initiativen ergriffen, um zusätzliches Fahrpersonal zu gewinnen, etwa durch die Anwerbung von Fahrerinnen und Fahrern im europäischen Ausland, durch eine verstärkte Ausbildung, moderne Arbeitsbedingungen und eine entsprechende Bezahlung. Insbesondere vor dem Hintergrund des gewollten Ausbaus des Öffentlichen Personennahverkehrs bleibt es aber weiter schwierig, zusätzliches geeignetes Personal zu finden. Daher freuen wir uns, dass über das Projekt ,Momentum Mobilität´ eine weitere Möglichkeit geschaffen wurde. Da steckt bei allen Beteiligten viel Arbeit drin und dafür möchte ich mich herzlich bedanken.“
Auf ihrem Weg zum erfolgreichen Berufsabschluss wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch den gemeinnützigen Bildungsträger „Arbeit und Leben gGmbH“ unterstützt und betreut. Dazu gehören Hilfestellungen bei der Vorbereitung auf die IHK-Grundqualifizierung und den Führerschein D sowie beim Ausbau von Alltagskompetenzen. Ebenso die Begleitung und die Unterstützung beim Kontakt in den Betrieb und bei der Aufnahme der Berufstätigkeit. Die Kombination aus beruflicher Qualifizierung und Sprachförderung, Prüfungsvorbereitung und individuellem Coaching sowie einer Einstellungszusage bei erfolgreichem Abschluss durch die Mainzer Verkehrsgesellschaft führe dabei zu einer sehr hohen Erfolgsquote des Qualifizierungsprojekts. Doris Hormel von „Arbeit und Leben“ fasst es so zusammen: „Das Erfolgsrezept besteht in der ganzheitlichen und länger andauernden Begleitung der Teilnehmenden: Wir machen uns keine Vorstellung davon, wie herausfordernd es ist, als Außenstehender der deutschen Verwaltung gerecht zu werden, die verklausulierte Sprache von Fahrprüfungen zu erlernen und bei all dem den Mut und den Glauben an sich nicht zu verlieren, dass man das Ziel, Busfahrer oder Busfahrerin zu werden, erreichen wird. Unsere Mitarbeitenden unterstützen die Teilnehmenden insbesondere in ihrem Durchhaltevermögen, auch in sehr vielen praktischen Alltagsthemen. Vor allem dieses Empowerment macht die Teilnehmenden erfolgreich.“
Nach dem erfolgreichen Projektstart haben seit Herbst 2023 erneut fünf Frauen und sieben Männer die Möglichkeit, Busfahrerin und Busfahrer in Mainz zu werden. Die meisten Teilnehmenden der zweiten Runde haben eine Migrations- oder Fluchtgeschichte und sind zwischen 2009 und 2019 nach Deutschland gekommen. Sie sind zwischen 24 und 57 Jahre alt, stammen aus Afghanistan, Syrien, Rumänien, El Salvador, dem Iran und Deutschland. „So unterschiedlich die Herkunft, so klar ist das gemeinsame Ziel, das die Teilnehmenden verbindet“, beschreibt Sevda Firat, Projektmitarbeiterin bei „Arbeit und Leben“: „Sie kamen mit unterschiedlichen Voraussetzungen, Vorerfahrungen und Erwartungen zu uns. Manche hatten zu Beginn geringere Sprachkenntnisse, viele waren unsicher oder mutlos hinsichtlich ihrer beruflichen Perspektiven. Im Laufe der Maßnahme zeigen sich aber alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer als hochmotiviert, lernfähig und zielorientiert. Dies drückt sich auch in einer sehr guten Anwesenheitsquote aus und stimmt uns zuversichtlich, dass auch die zweite Projektrunde ein Erfolg wird.“
„Integration durch Arbeit kann nur dann gelingen, wenn sie nachhaltige Perspektiven auf Beschäftigung und soziale Teilhabe eröffnet. Das gilt insbesondere für Menschen mit Migrationshintergrund, die bei uns Fuß fassen möchten, aber auch für alle anderen Menschen, die es am Arbeitsmarkt schwerer haben als andere. Projekte wie Momentum Mobilität zeigen, dass es sich lohnt, sich gemeinsam dafür einzusetzen“, erklärt Arbeitsminister Schweitzer abschließend.
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