50 Jahre in nur einem System
„Engineering Base ist das erste System, dem diese Integration gelungen ist und das den gesamten Lebenszyklus der Umspannwerke von der Projektidee über Detailplanung bis zu Bau und Instandhaltung vereint“, erklärt Michaela Imbusch, verantwortliche Produktmanagerin für den Bereich Power Transmission & Distribution. Alle Disziplinen, jetzt also auch die Leittechnik, können simultan die gesamte Engineering-Bandbreite der Plattform nutzen, eigene Bibliotheken aufbauen, Objekte im Nu finden, ihre Historie tracken und vieles mehr. Änderungen sind unmittelbar für alle Beteiligten nachvollziehbar. „Mit Dateien lässt sich ein Umspannwerk niemals über die rund 50 Jahre, die es lebt, korrekt abbilden. In EBs Datenmodell bleiben dagegen sämtliche Objekte mit all ihren Attributen jederzeit direkt und zentral bearbeitbar“, betont sie. So ein digitaler Zwilling verschwindet nicht, wie Dateien, eingefroren in Ordnern oder Management-Systemen, sondern bleibt dynamisch und aktuell.
Die DNA des Umspannwerks
Die IEC 61850 ist mehr als eine internationale Norm zur herstellerneutralen Beschreibung der Geräte in Umspannwerken und mit Vorgaben, wie diese Geräte kommunizieren dürfen. Sie bildet quasi die DNA der Anlagen; ganze Kongresse befassen sich nur mit ihr, Betreiberunternehmen bereitet sie Kopfzerbrechen. Denn in den digitalen Umspannwerken der Zukunft, die jetzt wegen des enormen Drucks zur Dekarbonisierung schnell und in großer Menge zu planen sind, stehen statt Reihen von Schaltschränken vorwiegend Server. Datenbus-Systeme erledigen hier dann den Informationsaustausch vom Feld bis ins Leitsystem. So wird die IEC 61850 nochmal wichtiger.
Ohne die physische Verdrahtung der Geräte entfallen auch Stromlauf- oder Klemmenpläne. Dadurch verlieren dokumentenorientierte Engineering-Tools, die für Detailinformationen auf Stromlaufpläne angewiesen sind, massiv an Bedeutung. „Dank Datenzentrierung kann EB auch rein alphanumerisch arbeiten. Zum Definieren von Details muss kein einziger Plan gezeichnet werden“, erklärt Imbusch.
Ein großer Schritt
Schon seit Jahren unterstützt EB die IEC 61850: durch Integration des Substation Configuration Tools (SCT) vom Aucotec-Partner H&S, durch das Verständnis der geforderten Substation Configuration Language SCL und durch die Fähigkeit, das normative SCD-File (Substation Configuration Description) zu generieren. „Mit dem neuen großen Schritt kann EB das alles aus sich selbst heraus, ohne XML-Aus- und Übergaben oder Tool-Abgleiche. Die funktionellen Datenmodelle der Intelligent Electrical Devices (IED) sind direkt mit ihren Hardware-Modellen verknüpft. Die Systemlandschaft wird nun deutlich verschlankt und die IT entlastet“, betont Michaela Imbusch. Die Verknüpfung von Hard- und Softwarewelt ist auch für Projektleitende eine erhebliche Erleichterung. „Immer zu wissen, wo die Daten sind und sich auf ihre Aktualität verlassen können, das ist sonst alles andere als selbstverständlich“, so die Produktmanagerin.
Die Aucotec AG entwickelt Engineering-Software für den gesamten Lebenszyklus von Maschinen, Anlagen und mobilen Systemen – mit mehr als 35 Jahren Erfahrung. Die Lösungen reichen vom Fließbild über die Leit- und Elektrotechnik in Großanlagen bis zum modularen Bordnetz in der Automobilindustrie. Aucotec-Software ist weltweit im Einsatz. Neben der Zentrale nahe Hannover gehören sechs weitere Standorte in Deutschland sowie Tochtergesellschaften in China, Indien, Malaysia, Südkorea, den Niederlanden, Frankreich, Italien, Österreich, Polen, Schweden, Norwegen und den USA zur Aucotec-Gruppe. Darüber hinaus sichert ein globales Partner-Netzwerk lokalen Support überall auf der Welt.
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