Stark für die Zukunft
Die Frage „Ist die AMSEL für die Zukunft gerüstet?“ beantwortete der Vorsitzende der AMSEL, Adam Michel, vor den Gästen aus Organisationen, Politik, Verbänden und Wirtschaft mit einem eindeutigen Ja. Im Zentrum aller Aktivitäten stünden seit jeher die Selbsthilfe und damit die Menschen, die diese in Kontaktgruppen und Jungen Initiativen durch ihr ehrenamtliches Engagement ermöglichten. Sie erhielten durch den Verband für ihr Engagement breite Unterstützung auf sozialer und administrativer Ebene. MS-Betroffenen stehe AMSEL mit Beratungsleistungen für Erkrankte und Angehörige, vielfältigen Veranstaltungen, Print- und digitalen Angeboten und verlässlichen Informationen auf den Social Media-Kanälen seit 50 Jahren erfolgreich zur Seite. Das werde auch in Zukunft so sein. Eines der Highlights 2024 wird für AMSEL die Eröffnung des AMSEL Campus Ursula Späth sein – so genannt zu Ehren der langjährigen Schirmherrin der AMSEL und Gründerin der AMSEL Stiftung.
Prof. Dr. med. Peter Flachenecker, Vorsitzender des Ärztlichen Beirats und Neurologe im Vorstand der AMSEL, umriss in seinem Ausblick auf das Jubiläumsjahr aktuelle Projekte und künftige Vorhaben der AMSEL. Ein wichtiger Teil der Informations- und Aufklärungsarbeit werde weiterhin über die Webseite www.amsel.de und Social Media-Kanäle laufen, neue Kanäle würden dazu auf- und ausgebaut. In Arbeit sei eine Broschüre, die aktuelle Zahlen zu Diagnose, Symptomatik, Therapie und versorgungsspezifischen Aspekten der MS in Baden-Württemberg geben werde. Mit einer großen Print- und Online-Kampagne werden 2024 die MS und MS-Kranke landesweit in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Öffentlichkeitsstarke Veranstaltungen wie der Aktionstag für junge MS-Erkrankte im April, der Welt-MS-Tag im Mai und der Thementag im Juli bieten umfassende Informationen für junge MS-Kranke, länger Erkrankte und die Öffentlichkeit. Hinzu kommt eine mehrtägige fachliche Großveranstaltung anlässlich des Gründungsjubiläums im Oktober.
Deutschland im Umbruch – Herausforderungen in schwieriger Zeit
Andreas Stoch, Landes- und Fraktionsvorsitzender der SPD in Baden-Württemberg, beleuchtete in seinem Gastvortrag die aktuelle Lage in Deutschland. Der Umbruch sei längst Realität, so der bekannte Politiker. Schien in den letzten Jahrzehnten die Weltlage berechenbar und sicher, so hätten wir es heute mit einer Welt voller Dissonanzen zu tun. Diese gelte es, mit vereinten Kräften zurück zur Harmonie zu bringen. Gefragt sei in dieser spannungsgeladenen Situation eine Grundhaltung der Zuversicht und die Wiederbelebung des in den Nachkriegsjahren populären, heute leider eher negativ besetzten Fortschrittsglaubens. Der Umbruch sollte als Herausforderung und Chance begriffen und mit demokratischen Verfahren aktiv vorangetrieben werden. An Investitionen in die Zukunft führe kein Weg vorbei. Niemand dürfe dabei allein gelassen werden. Das gelte für den gesamtgesellschaftlichen Kontext wie für MS-Betroffene gleichermaßen, schlug der SPD-Landeschef den Bogen zurück zur Arbeit der AMSEL und ihrer Mitglieder.
In seinem Schlusswort begrüßte Adam Michel offiziell die neue Geschäftsführerin Service und Marketing, Michaela Seyerlen, die im September 2023 die Position von Jutta Hirscher übernommen hat. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer Finanzen und Organisation, Peter Stetzuhn, bildet sie das neue Geschäftsführungsduo der AMSEL.
AMSEL – wer ist das?
Die AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden- Württemberg e.V. ist Fachverband, Selbsthilfeorganisation und Interessenvertretung für MS-Kranke in Baden-Württemberg. Die Ziele der AMSEL: MS-Kranke informieren und ihre Lebenssituation nachhaltig verbessern. Der AMSEL-Landesverband hat rund 8.600 Mitglieder und über 60 AMSEL-Gruppen in ganz Baden-Württemberg. Schirmherrin der AMSEL ist seit 1982 Ursula Späth. Mehr unter www.amsel.de
Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste Erkrankung des Zentralnervensystems. Aus bislang noch unbekannter Ursache werden die Schutzhüllen der Nervenbahnen wahllos und an unterschiedlichen Stellen angegriffen und zerstört, Nervensignale können in der Folge nur noch verzögert weitergeleitet werden. Die Symptome reichen von Taubheitsgefühlen über Seh-, Koordinations- und Konzentrationsstörungen bis hin zu Lähmungen. Die bislang unheilbare, aber mittlerweile gut behandelbare Krankheit bricht gehäuft zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr aus.
MS in Zahlen
34.5000 MS-Kranke in Baden-Württemberg
3,2 MS-Kranke pro 1.000 Einwohner in Baden-Württemberg
1.800 Neuerkrankungen pro Jahr in Baden-Württemberg
5 Diagnosen täglich in Baden-Württemberg
250.000 MS-Kranke deutschlandweit
600.000 MS-Kranke europaweit
2,5 Mio. MS-Kranke weltweit
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