Es könnte der iPhone-Moment für KI werden: Der ChatGPT-Entwickler OpenAI hat einen neuen Store eröffnet, in dem Nutzer selbst erstellte Apps teilen und verkaufen können. Diese sogenannten GPTs, die auf der OpenAI-Technologie basieren, decken die unterschiedlichsten Bereiche ab. Das reicht von KI-basierten Miniprogrammen wie Sprachlern-Apps oder Reiseplanern bis hin zu Applikationen für Geschäftskunden. Fakt ist: Trotz Problemen mit fragwürdigen Inhalten, frei erfundenen Fakten sowie Verstößen gegen die DSGVO experimentieren immer mehr Unternehmen mit den Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz und sind sogar bereit, Betriebsgeheimnisse preiszugeben.
adesso wollte nun wissen, wie Generative AI – kurz GenAI – in den Unternehmen ankommt, welche Rolle Tools wie ChatGPT im Arbeitsalltag spielen und wo Stolpersteine lauern. Aus den 400 Antworten der Studie lässt sich ein Stimmungsbild der deutschen Wirtschaft zeichnen.
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
- Die Begeisterung für GenAI ist ungebrochen. Die Mehrheit der Führungskräfte ist davon überzeugt, dass die positiven Aspekte von KI überwiegen – sei es bei der Steigerung der eigenen Wertschöpfung oder der Bewältigung des Fachkräftemangels. So sehen 73 Prozent in GenAI-Anwendungen eine große Chance für ihr Geschäftsmodell. 61 Prozent erhoffen sich von Künstlicher Intelligenz eine Lösung für fehlende personelle Ressourcen.
- Top-Management macht GenAI zur Chefsache. Und dieses hat allen Grund dazu: Bereits heute schätzen 88 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass sie mindestens eine Stunde pro Woche an Zeit durch den Einsatz von GenAI einsparen. Die neue Technologie löst ihr Versprechen der Effizienzsteigerung also bereits im frühen Stadium der Ausrollung ein. Kein Wunder also, dass 58 Prozent der Befragten bestätigen, das oberste Management ihrer Firma treibe die Implementierung entsprechender Lösungen verstärkt voran.
- GenAI entwächst der Experimentierphase. Die Studie zeigt auch, dass die Unternehmen nun Schritt für Schritt mit GenAI-Anwendungen durchstarten. Eine überwältigende Mehrheit von 78 Prozent will noch in diesem Jahr entsprechende Lösungen implementieren.
- Stolpersteine bremsen manchmal aus. Bei aller Euphorie für GenAI sehen die Unternehmen aber auch die Herausforderungen, die KI mit sich bringt. GenAI-Lösungen können ihre Stärken nur dann ausspielen, wenn sie nahtlos in die bestehende IT-Infrastruktur und die Unternehmensprozesse integriert werden. Die fehlende Integration ist für 38 Prozent der Führungskräfte der Grund, warum sie Anwendungen wie ChatGPT noch nicht nutzen. 27 Prozent sehen ganz allgemein keine Einsatzmöglichkeiten für GenAI in ihrem Bereich und 20 Prozent geben an, dass sie sich zu wenig mit der Technologie auskennen.
- Standortfrage spaltet. Beim Punkt, welche Rolle die Regulierung von KI spielen wird, gehen die Meinungen auseinander. So glauben 42 Prozent, dass der EU AI Act die europäische Wirtschaft im Bereich KI stärken wird. Ebenso viele sagen weder noch. 16 Prozent gehen hingegen davon aus, dass zu strenge Vorschriften den Standort Europa schwächen könnten. Unabhängig davon wünschen sich 65 Prozent der Führungskräfte GenAI-Anwendungen von deutschen Anbietern.
„In den Gesprächen mit Unternehmen spüren wir Neugier und Optimismus. Aber nicht nur die Begeisterung für die Möglichkeiten von GenAI ist groß – auch die strategische Auseinandersetzung mit dem Thema steht inzwischen ganz oben auf der Agenda der Verantwortlichen“, bestätigt Benedikt Bonnmann, Business Area Lead und Verantwortlicher für Data & Analytics bei adesso, die Studienergebnisse. „Nur durch die Integration von GenAI-basierten Anwendungen in Prozesse und IT-Systeme können Firmen langfristig von den Vorteilen der Technologie profitieren und ihre Potenziale vollständig heben. Und dafür schaffen sie 2024 die Grundlage.“
Weitere Informationen zu den Ergebnissen der Umfrage unter: www.adesso.de/GenerativeAI
Die Studienmethodik
Im Auftrag von adesso befragte das Marktforschungsunternehmen heute & morgen im November 2023 insgesamt 400 Führungskräfte in Deutschland zu GenAI und ChatGPT.
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