Bei älteren Medikamenten – nach Ablauf des Patentschutzes – greifen Privatversicherte zunehmend auch auf Generika zurück. Der Generika-Anteil in der PKV ist von 66,1 Prozent (2018) auf 71,8 Prozent (2021) gewachsen. Hier zeigt sich auch die Wirkung der 2019 geänderten Aut-Idem-Regelung, wonach Privatversicherte auf freiwilliger Basis ein Generikum wählen können. Der Generika-Anteil der Privatversicherten bleibt jedoch weiterhin deutlich unter dem Niveau der GKV mit 83,8 Prozent (2021).
Der überproportionale Mehrumsatz der Privatversicherten beträgt im Arzneimittelsektor 590 Millionen Euro (2021). Diese Summe würde fehlen, wenn die PKV-Versicherten nach den gleichen Regularien versorgt und abgerechnet würden wie GKV-Versicherte. Damit beteiligt sich die PKV weiterhin überdurchschnittlich stark an den Forschungs- und Entwicklungskosten der Pharmahersteller.
Die Auswertungen des WIP zur Arzneimittelversorgung während der Corona-Pandemie lassen phasenweise die Neigung der Patienten zu Hamsterkäufen erkennen. Insgesamt erwies sich die Versorgung trotz Pandemie allerdings als robust und stabil, insbesondere für Menschen mit chronischen Erkrankungen.
Die Datengrundlage der Studie bilden Arzneimittelabrechnungsdaten der Jahre 2019 bis 2021, die 83 Prozent der Privatversicherten repräsentieren.
Die WIP-Studie „Arzneimittelversorgung von Privatversicherten 2023, Zahlen, Analysen, PKV-GKV-Vergleich“ ist bei der Medizinisch-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft erschienen und im Buchhandel sowie auch als E-Book erhältlich.
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