- Berliner BIP in 2023 wächst mit knapp 1%, 2024 rund +1,5% möglich
- Umsatz der unternehmensnahen Dienstleistungsbereiche steigt um 12,4%
- Mit +1,1% mehr Beschäftigten lässt die Dynamik am Arbeitsmarkt nach
- Reallöhne steigen langsam
Der Konjunkturmotor der Berliner Wirtschaft ist im zweiten Halbjahr 2023 ins Stottern geraten. Sowohl beim Konsum als auch bei Investitionen fehlt es noch an der notwendigen Stabilität für ein geschmeidiges Durchstarten. Vor allem die aktuellen Unsicherheiten rund um den vom höchsten deutschen Gericht gestrichenen Klima- und Transformationsfonds lassen Investitionsplanungen in vielen Bereichen stocken. Im laufenden Jahr ist für Berlin immer noch ein BIP-Wachstum von knapp 1% möglich. In 2024 könnte ein von einer allmählichen Erholung gestütztes Wachstum von rund 1,5% erreicht werden.
Hinrich Holm, Vorsitzender des Vorstands der IBB: „Die Stimmung in der Wirtschaft ist dieser Tage bundesweit schlecht. Besonders bei Investitionsvorhaben, die staatlichen Zuschuss benötigen, ist die Unsicherheit sehr hoch. In der Folge werden diese verschoben oder bleiben erst einmal aus. Vereinzelte Lichtblicke ergeben sich durch abnehmende Inflation und durch Lohnabschlüsse, die zu einer allmählichen Verbesserung der Realeinkommen beitragen und den Konsum beflügeln werden. Das umsatzstarke Dienstleistungsgewerbe der Bundeshauptstadt hat das Wachstum in diesem Jahr unterstützt und lässt uns auch für das kommende Jahr mit einem rund 1,5-prozentigen BIP-Wachstum in Berlin rechnen.“
Zwar erholen sich die Realeinkommen in der Hauptstadt dank sinkender Inflationswerte und erfolgreicher Lohnverhandlungen im zweiten und dritten Quartal 2023 mit Steigerungen um 0,7% und 0,3% nun langsam. Allerdings haben sich die Berliner Haushalte bisher in Konsumzurückhaltung geübt, weil die vier vorangegangenen Quartale mit Reallohnverlusten von bis zu 3% noch nicht verarbeitet waren. Erst im Laufe des Jahres 2024 dürfte die Konsumlaune mit verlässlicheren Reallohnzuwächsen langsam zurückkehren und das Wachstum stabilisieren.
Positive Dynamik am Arbeitsmarkt auf niedrigerem Niveau
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist im November 2023 im Jahresvergleich um gut 18.300 auf rund 1,69 Mio. gestiegen. Laut Volkswirten der IBB liegt Berlin mit einem Zuwachs von 1,1% damit immer noch an zweiter Stelle aller Bundesländer und knapp doppelt so hoch wie der deutsche Schnitt (+0,6%). Die Dynamik am Arbeitsmarkt hat nach den Höchstständen im Mai 2022 (+4,8%) damit allerdings spürbar nachgelassen.
Dienstleistungsbereiche stützen weiterhin
In den ersten acht Monaten des Jahres 2023 haben die preisbereinigten Umsätze der unternehmensnahen Dienstleistungen um 12,4% zugelegt. Dabei haben alle Teilbereiche zum Wachstum beigetragen. Ein verlässlich hohes Umsatzwachstum steuert der Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie bei. Hier sind im Zeitraum Januar bis August die Umsätze gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14,7% gestiegen. Vor allem aber ist der Bereich Verkehr und Lagerwesen mit einem Anstieg von 21,4% besonders stark gewachsen.
Die IBB ist die Förderbank des Landes Berlin und Teil der IBB Gruppe. Im Auftrag des Landes Berlin fördert und finanziert die IBB Investitionsvorhaben und setzt sich dafür ein, die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Lebensbedingungen in Berlin zu verbessern und damit die nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Neben den Geschäftsfeldern Wirtschaftsförderung und Immobilien- und Stadtentwicklung, wurde ihr Portfolio 2022 um die Arbeitsmarktförderung erweitert.
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