Die toxische Kombination von deutlich gestiegenen Bauzinsen und Baukosten erfordere im mittleren Marktsegment des freifinanzierten Wohnungsbaus, mit dem eigentlich breite Schichten der Bevölkerung versorgt werden sollen, Kaltmieten von 16 bis 18 Euro. Das sei für viele private Haushalte nicht leistbar. Der Umzug in den ländlichen Raum mit teilweise hohen Leerstandsraten sei aber für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer keine wirkliche Alternative, so Müller. „Wir müssen die Wohnungen da bauen, wo die Menschen sie benötigen, – und wir brauchen bezahlbaren Wohnraum“, konstatiert er.
Enttäuscht zeigt sich Müller von den dürftigen Ergebnissen der Bauministerkonferenz Ende November. Konkrete Maßnahmen zur Förderung von Investitionen in den Wohnungsneubau fehlten weiterhin. So würde zum Beispiel die von vielen Experten geforderte Absenkung der Grunderwerbsteuer von den Bauministern gar nicht erst erwähnt. „Die eigene Zuständigkeit für den Wohnungsbau betonen und gleichzeitig alle Finanzlasten beim Bund abladen zu wollen, löst unsere Probleme in keiner Weise“, so Müller. Eine Zustimmung der Länder zur vorgesehenen degressiven AfA im Vermittlungsausschuss sei deshalb unabdingbar. Doch damit nicht genug: Auch der Neubaufördertopf des Bundes sei jetzt frühzeitig ausgelaufen, ohne dass eine konkrete Anschlussperspektive sichtbar sei. Müller: „Vertrauen kann jetzt nur über eine verlässliche Förderkulisse wieder aufgebaut werden. Diese muss noch in diesem Jahr angekündigt werden.“
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