Mit dem Krieg in der Ukraine haben sich die Renditeaufschläge auf diese Euro-„Credits“ im Vergleich zu vielen anderen entwickelten Märkten (Beispiel USA) ausgeweitet. Dies macht sie noch attraktiver, da die zusätzliche Rendite einen Puffer gegen eine mögliche Spread-Ausweitung im Falle eines Abschwungs bietet. Die allgemeine Kreditwürdigkeit von Investment-Grade-Emittenten tendiert aufwärts: Es gibt mehr Rating-Hochstufungen als Herabstufungen. Aufgrund dieser Faktoren erscheint uns eine klare Übergewichtung dieser Anlageklasse sinnvoll.
Hochzinsanleihen: Aufstocken bei Spreadausweitung
Die Renditenaufschläge für Hochzinsanleihen sind derzeit überzeugend, aber eine Verengung ist vorerst nicht zu erwarten. Die aktuelle Rendite von 7 % in Euro bietet einen gesunden Puffer gegen Zahlungsausfälle. Sollten sich diese Spreads aufgrund einer Konjunkturabschwächung ausweiten, würde diese Anlageklasse bis ins Jahr 2024 hinein eindeutig attraktive Einstiegspunkte bieten. Der Verschuldungsgrad hochwertiger Hochzinsanleihen (BB) ist im Vergleich zu den letzten Jahren gesunken, so dass diese Unternehmen besser auf einen möglichen Konjunkturrückgang vorbereitet sind. In Anbetracht dieser Faktoren bleibt unsere derzeitige Haltung zu Hochzinsanleihen neutral. Eine Ausweitung der Spreads im Jahr 2024 könnte jedoch Gelegenheiten für eine Aufstockung bieten.
Anleihen lohnen sich wieder
Es lohnt sich wieder, Anleihen zu halten. Sollte die Wirtschaft schwächeln, dürfte eine Verlängerung der Duration bis hin zu einer Übergewichtung sinnvoll sein. Die Übergewichtung in Investment-Grade-Anleihen behalten wir bei, dort lassen sich dank attraktiver Spreads gute Erträge erzielen. Ein Abschwung könnte Gelegenheiten bieten, auch bei Hochzinsanleihen die Investitionen zu erhöhen. In einigen Anlageklassen bieten die Renditen erheblichen Schutz gegen andere Risiken, wie Währungsverluste oder Kreditausfälle. Ein gutes Beispiel sind Schwellenländeranleihen in lokaler Währung, die eine Rendite von 9 % bieten. Bei einem prognostizierten Rückgang der US-Renditen dürften auch die dortigen Währungen weitgehend sicher sein.
Ein Foto von Sam Vereecke finden Sie beigefügt.
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