Hannah-Arendt-Preis an Masha Gessen

Die Heinrich-Böll-Stiftungen (Bundessstiftung und Landesstiftung Bremen) ziehen sich aus der für Freitag, den 15. Dezember, in Bremen geplanten Veranstaltung zur Verleihung des Hannah-Arendt-Preises an Masha Gessen im Einvernehmen mit dem Bremer Senat zurück.

Masha Gessen hat in einem Essay für den New Yorker am 9. Dezember u.a. Gaza mit den jüdischen Ghettos im besetzten Europa verglichen.

Zitat: "But as in the Jewish ghettoes of Occupied Europe, there are no prison guards – Gaza is policed not by the occupiers but by a local force. Presumably, the more fitting term “ghetto” would have drawn fire for comparing the predicament of besieged Gazans to that of ghettoized Jews. It also would have given us the language to describe what is happening in Gaza now. The ghetto is being liquidated."

Sie impliziert, dass Israel das Ziel hat, Gaza wie ein Nazi-Ghetto zu liquidieren. Diese Aussage ist kein Angebot zur offenen Diskussion, sie hilft nicht, den Konflikt im Nahen Osten zu verstehen. Diese Aussage ist für uns nicht akzeptabel und wir weisen sie zurück.

Zum Hintergrund:

Im August 2023 hat die unabhängige Jury des Hannah-Arendt-Preises die russisch-amerikanische Journalist*in und Schriftsteller*in Masha Gessen zur Preisträger*in auserkoren. In der Begründung hieß es: "Seit Jahren beschreibt die*der russisch-amerikanische Journalist*in und Schriftsteller*in politische Strömungen und Konflikte in der amerikanischen und russischen Gesellschaft. Als Analytiker*in des Niedergangs und der Hoffnung berichtet Gessen über Machtspiele und totalitäre Tendenzen ebenso wie über zivilen Ungehorsam und die Liebe zur Freiheit. Masha Gessen schreibt über den mühsamen Alltag, über kulturelle Konflikte und den Kampf um demokratische Selbstbestimmung."

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