Schuldnerquote im Ruhrgebiet sinkt weiter
Von 2012 bis 2020 ist die Schuldnerquote des Ruhrgebiets kontinuierlich angestiegen – seit 2021 sinkt sie wieder.
In 2023 sind rund 420.200 Privatpersonen überschuldet, das sind fast 10.000 Personen weniger als im Vorjahr.
Wie in allen Jahren vorher ist die Schuldnerquote im Ruhrgebiet deutlich höher als in NRW und diese wiederum höher als die gesamtdeutsche Quote.
In fast allen Ruhrgebietskommunen ist die Schuldnerquote rückläufig
Lediglich in Duisburg und in Essen können wir in diesem Jahr keinen Rückgang der Schuldnerquote registrieren. Der Anstieg ist in beiden Kommunen aber mit unter 1 Prozentpunkt moderat.
In Herne ist der Rückgang der Schuldnerquote mit -0,81 Prozenpunkten am deutlichsten – in Mülheim an der Ruhr mit -0,16 Prozentpunkten am geringsten. In allen anderen Kommunen liegt der Rückgang zwischen -0,25 und -0,42 Prozentpunkten.
Über alle Postleitzahlenbereiche hinweg ist die Schuldnerquote im Ennepe-Ruhr-Kreis mit 9,41 Prozent am geringsten. Auch Bottrop und der Kreis Unna liegen im einstelligen Bereich. Am höchsten ist der Wert mit 16,62 Prozent wie auch in den letzten beiden Jahren in Gelsenkirchen.
In Nordrhein-Westfalen sind in diesem Jahr 1,45 Millionen Privatpersonen überschuldet. Mit rund 420.200 entfallen fast 29 Prozent auf das Ruhrgebiet.
Absolut gesehen leben mit fast 65.000 die meisten Überschuldeten in Duisburg. Ebenfalls mehr als 60.000 Überschuldete leben in Essen und dem Kreis Recklinghausen.
Die wenigsten Überschuldeten leben mit unter 10.000 Personen in Bottrop.
Die Anzahl der Überschuldeten ist in allen Kommunen gesunken – auch in Essen und Duisburg, wo die Schuldnerquote leicht angestiegen ist. Das ist darauf zurückzuführen, dass in beiden Kommunen die Anzahl Erwachsener seit 2022 stärker gesunken ist als die Anzahl der Überschuldeten. So ist in diesen beiden Fällen trotz Rückgang der Anzahl Überschuldeter die Schuldnerquote gestiegen.
Kartographische Darstellung der Überschuldung
Scoring-Listen des Ruhrgebiets
Eine besonders geringe Schuldnerdichte besteht in Bochum Stiepel und in Essen Heisingen mit unter 4 Prozent. Weitere 5 Postleitzahlenbereiche liegen unter 5 Prozent. Alle anderen haben eine 5 oder 6 vor dem Komma.
Unter den 20 schuldnerärmsten Postleitzahlenbereichen im Ruhrgebiet sind:
· 8 Essener Bereiche,
· 3 Dortmunder Bereiche,
· 2 Duisburger Bereiche,
· 2 Bochumer Bereiche,
· 1 Bottroper,
· 1 Mülheimer an der Ruhr,
· 1 Hattinger,
· 1 Sprockhövler Bereich und
· Haltern am See.
Zu den stärksten Schuldnerbrennpunkten mit einer Schuldnerquote von über 25 Prozent bzw. über 26 Prozent gehören drei Duisburger und 1 Essener Postleitzahlen-Bereich.
Zu den 20 größten Schuldnerbrennpunkten im Ruhrgebiet gehören:
· 6 Duisburger Postleitzahlenbereiche,
· 4 Gelsenkirchener Bereiche,
· 4 Essener Bereiche,
· 2 Dortmunder Bereiche,
· 1 Oberhausener,
· 1 Recklinghäuser,
· 1 Herner und
· 1 Bochumer Bereich.
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