Der PMI Kanton Schwyz, 3. Quartal 2023, in Kürze
Industrie:
- Industrie weiterhin knapp unter Wachstumsgrenze
- Unternehmen kaufen weniger ein
- Beschäftigung nimmt deutlich zu
- Dienstleistungen:
- Wachstumsdynamik schwächt sich ab
- Auftragsbestand und Anzahl Neuaufträge sinken
- Einkaufspreise wachsen weiterhin stark
Industrie kämpft mit sinkendem Auftragsbestand
Die Schwyzer Industriefirmen bleiben mit 49.8 Punkten auch im dritten Quartal knapp unter der Wachstumsgrenze von 50 Punkten. Weiter drücken der sinkende Auftragsbestand und die tieferen Einkaufsmengen auf die Entwicklung. Zudem schrumpft der Lagerbestand der Fertigprodukte. Die Produktion und die Einkaufspreise bleiben im Quartalsvergleich fast unverändert. Die Lieferfristen haben sich weiter entspannt, was die KMU entlastet. Ausserdem hat die Beschäftigung deutlich zugenommen, teilweise aufgrund des Ausbildungsstarts.
«Dass die Schwyzer Firmen vergleichsweise gut abschneiden und an der Wachstumsschwelle liegen, ist Zeichen dafür, dass die hiesigen Firmen weniger abhängig von der Eurozone sind als die restliche Schweizer Industrie», fasst Thomas Rühl, Chief Investment Officer und Leiter Research der SZKB, zusammen.
Dienstleister erhöhen die Verkaufspreise weiter
Das Wachstum im Dienstleistungssektor hat sich im vergangenen Quartal deutlich auf 51.4 Punkte abgeschwächt. Dafür verantwortlich ist vor allem der schwächere Auftragseingang, sodass mehr Aufträge aus dem Bestand bearbeitet worden sind. Wie auch im Industriesektor nimmt die Beschäftigung zu. Die Verkaufspreise konnten weiter erhöht werden, obwohl die Einkaufspreise weniger belasteten. Die Produktion ist nach einem sehr starken zweiten Quartal zusätzlich angestiegen. Insgesamt befinden sich vier von sechs Subkomponenten über der Wachstumsschwelle.
KMU stellen sich auf schwächere Konjunktur ein
Die Zinswende und das damit einhergehende schwächere Bruttoinlandprodukt (BIP) zeigt auch bei den Schwyzer Unternehmen Spuren. Nach dem kurzzeitigen Hoch flacht die wirtschaftliche Entwicklung im Kanton Schwyz etwas ab. Thomas Rühl führt aus: «Wir sehen in der Befragung viel Zuversicht. Die Unternehmen sind positiv und bauen ihre Beschäftigenzahlen aus.» Entschärft hat sich vor allem auch die Lieferkettenproblematik. Rühl wertet die schnelle Entspannung nach der Corona-Pandemie als kurzfristiges Aufholwachstum: «Der Staat hat die Wirtschaft mit Krediten, Kurzarbeit und anderen Stabilisierungsprogrammen stark stimuliert. Gleichzeitig hat die Bevölkerung nach den Einschränkungen durch die Pandemie im Freizeitbereich Verpasstes kompensiert. Diese Effekte flachen nun ab, ebnen aus und pendeln sich ein.» Insgesamt rechnet Rühl also mit einer leichten Flaute, hält eine schwere Rezession im Kanton Schwyz und der Schweiz aber für unwahrscheinlich.
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