Werther verliebt sich in (Char)lotte, die jedoch an Albert vergeben ist. Das Ende ist tragisch und versetzte zur Entstehungszeit 1774 halb Europa in Aufruhr. Länder wie Dänemark, Sachsen und das Habsburgerreich verboten Goethes Briefroman, der andere Zeitgenossen tief beeindruckte: Napoleon gestand Goethe, er habe den „Werther“ siebenmal gelesen.
In der Baden-Badener Neuinszenierung der Massenet-Oper, die 1892 uraufgeführt wurde, singen Jonathan Tetelman, Kate Lindsey und Nikolai Zemlianskikh die Hauptrollen. Jonathan Tetelman gilt als neuer Stern am Tenor-Himmel. Sein Salzburger Macduff wurde im Sommer 2023 zum Gesprächsthema Nummer Eins unter Opernliebhabern. Dass er in einer französischen Oper in Baden-Baden debütiert, passt zum Festival-Anspruch des Herbstes: „Mit unseren Herbstfestspielen möchten wir besondere Brücken nach Frankreich bauen“, sagt Intendant Benedikt Stampa.
Mit-Kurator Thomas Hengelbrock ist seit einigen Jahren in Paris heimisch und tief im französischen Musikleben verwurzelt. Mit dem Balthasar-Neumann-Chor und -Orchester gestaltet der in Norddeutschland geborene Dirigent das Festival. Es erklingen Chorwerke der Renaissance („Unité“ am 21.11.2023), Chormusik aus Deutschland und Frankreich („Harmonie“ am 23.11.2023) sowie zeitgenössische Werke im audio-visuellen Konzertformat „Connexion“ (25.11.2023). Thomas Hengelbrock und das Balthasar-Neumann-Orchester, das Ensemble Repercussion sowie das Cuban-European Youth Orchestra mit José Antonio Mendez Padrón präsentieren kubanische und afroamerikanische Musik. Der VJ Stefan Walke steuert aufwändige Video-Installationen und eigens für dieses Format entwickelte Projektionen bei, die den Konzertgenuss auf visuelle Weise vervielfachen.
Gäste des Festivals in Baden-Baden sind neben den Solisten der Oper auch der australische Cembalist Kristian Bezuidenhout (19.11.2023) sowie der britische Historiker und Autor Orlando Figes. Sein Abend zu seinem Buch „Die Europäer“ eröffnet das Festival am Samstag, 18. November 2023, um 19 Uhr im Baden-Badener Kulturzentrum LA8. Figes untersuchte die Veränderungen im europäischen Kulturbetrieb durch den Ausbau der Eisenbahn-Strecken im 19. Jahrhundert. Damit erklärt er auch ein Stück weit den Untertitel der Herbstfestspiele Baden-Baden: La Grande Gare. Das Festspielhaus – gebaut auf den Gleisen des ehemaligen Baden-Badener Stadtbahnhofes – steht für den Austausch im europäischen Musikleben. Orlando Figes seinerseits untersuchte dessen Veränderungen im 19. Jahrhundert und begann seine Reise am Ort des Geschehens: in Baden-Baden.
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