Als Eugenia Cooney im Jahr 2011 ihren YouTube-Kanal startete, war sie ein junges, schlankes Mädchen, das mit sogenannten Haul-Videos, Cosplay und Vlogs schnell eine große Anhängerschaft fand. Heute hat sie 2,15 Millionen Abonnenten auf YouTube, war 2020 als YouTuber des Jahres bei den Shorty Awards nominiert und gilt als eine der ersten Influencerinnen – und leider auch als eine der kontroversesten, denn Eugenia Cooney leidet seit Jahren ganz offensichtlich an einer ausgeprägten Essstörung. Unter ihren Videos häufen sich die Kommentare besorgter Fans, die sie regelrecht anflehen, sich Hilfe zu suchen, da sie ernsthaft um ihr Leben fürchten. Bislang jedoch ohne Erfolg. Dabei wird die Influencerin immer dünner und dünner. Allerdings scheint die Aufmerksamkeit, die sie damit auch nach mehr als 10 Jahren auf sich zieht, für Cooney wichtiger zu sein als ihre Gesundheit.
Doch es gibt nicht nur besorgte Stimmen unter den Videos der Influencerin. Einige feiern sie sogar als Vorbild und eifern ihr nach. „Tatsächlich ist Eugenia Cooney längst nicht die einzige offensichtlich magersüchtige Influencerin, wenn auch wohl eine der bekanntesten. Sogenannte Pro-Ana-Webseiten und -Foren propagieren diese unterernährten Körper und beeinflussen damit besonders junge Mädchen und Frauen“, warnt Götz Schartner vom Verein Sicherheit im Internet e.V., einem der Mitveranstalter von SpardaSurfSafe.
Auch auf Instagram und TikTok finden sich unzählige solcher Inhalte – und das obwohl zumindest Instagram die bekanntesten Hashtags #thinspiration, #thinspo, #proanorexia und #probulimia bereits 2012 verboten hat. Doch mit solchen Verboten lässt sich dem ungesunden Magerwahn im Netz nicht beikommen, denn dann werden die gefährlichen Inhalte eben einfach unter neuen Hashtags verbreitet. Beispiele für solche Trends sind etwa die sogenannte Thigh Gap Challenge. Konkret geht es bei diesem fragwürdigen „Schönheitsideal“ darum, dass bei aufrechtem Stand und bei geschlossenen Beinen ein freier Zwischenraum zwischen den beiden Oberschenkeln erkennbar sein soll. Das mag bei leichten O-Beinen ja möglich sein, doch ansonsten lässt sich diese Lücke nur durch einen extrem abgemagerten Körper erreichen. Das gleiche gilt für die Bikini Bridge, bei der das Bikini-Höschen beim Liegen oder sogar beim Stehen nicht aufliegen darf, und für die A4-Challenge, bei der die Taille schmaler sein soll als ein A4-Papier im Hochformat. Nur zur Erinnerung: Die kurze Seite eines A4-Papiers ist 21cm lang.
Eugenia Cooney ist natürlich ein Extrembeispiel. Doch der Schlankheitswahn im Netz ist weit verbreitet und reicht von Fitness-Influencern über selbsternannte Diätexperten bis hin zu eben solchen Extremen. Erschwerend kommt hinzu, dass nicht alles, was uns Influencer und TV-Stars zeigen, der Realität entspricht, denn die Bilder werden mit Photoshop und Filtern soweit es geht an die Idealvorstellung angepasst. Vor allem die Schönheitsideale, die Influencer ausrufen, und deren vermeintliche Geheimtipps sind mit Vorsicht zu genießen. Erst recht, wenn sie uns ganz bestimmte Diätpräparate oder Fitness-Programme gleich mit verkaufen möchten.
Umso wichtiger ist es, eine kritische Distanz zu den fragwürdigen Schönheitsidealen zu wahren und sich bewusst zu machen, dass auch die Influencer und Models ihre Bilder meist bearbeiten müssen, nur um einem vermeintlichen Ideal nahezukommen.
Weitere Informationen zum Thema, sowie Adressen zu Hilfsangeboten bei Essstörungen stehen auf der Webseite von SpardaSurfSafe unter https://www.spardasurfsafe-bw.de/trends-phenomenons/7813c1ba-a2db-4f89-9f22-0164bece2d52 zur Verfügung.
Über SpardaSurfSafe – eine Initiative der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg
Veranstalter und Träger von SpardaSurfSafe ist die Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg, die gemeinsam mit dem Kultusministerium Baden-Württemberg, dem Verein Sicherheit im Internet e. V. und dem Landesmedienzentrum Baden-Württemberg das Großprojekt im zwölften Jahr durchführt. In Kooperation mit den IT-Sicherheitsexperten der 8com GmbH & Co. KG wurde ein Konzept entwickelt, das die Schüler im Rahmen des Unterrichts im Umgang mit den Neuen Medien aufklärt. „SpardaSurfSafe ist für uns ein Herzensprojekt, das wir mittlerweile in 32 verschiedenen Städten in Baden-Württemberg durchgeführt haben. Rund 450.000 Teilnehmer konnten seit dem Start von dem Programm profitieren. Dafür bekommen wir durchweg positives Feedback von den Teilnehmern, ob Schüler, Eltern oder Lehrer“, erklärt Patrick Löffler vom Verein Sicherheit im Internet e. V.
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