DPMA-Vorschlag gewinnt Deutschen Zukunftspreis

Bundespräsident zeichnet innovatives und kostengünstiges System zur Magnetresonanztomographie aus – DPMA-Präsidentin gratuliert Entwicklerteam von Siemens Healthineers: Vor allem Menschen in ärmeren Ländern und ländlichen Regionen werden profitieren

DPMA-Präsidentin Eva Schewior hat dem Team der Siemens Healthineers AG herzlich zur Auszeichnung mit dem Deutschen Zukunftspreis gratuliert. „Wir freuen uns sehr, dass die hochkarätig besetzte Jury des Zukunftspreises unserem Vorschlag gefolgt ist“, sagte die DPMA-Präsidentin. „Die Entwicklung kombiniert bestehende Hochtechnologie intelligent mit zusätzlichen Innovationen und ermöglicht so neue Einsatzgebiete. Davon werden besonders Menschen in ländlichen Regionen und ärmeren Ländern profitieren, in denen präzise Diagnostik aus Kostengründen bisher nicht möglich war.“ Als eine der vorschlagsberechtigten Institutionen hatte das DPMA der Jury das neue MRT-System für den Preis empfohlen. Die Auszeichnung verlieh Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gestern in Berlin. Die feierliche Verleihung wird auch als Fernsehsendung im ZDF ausgestrahlt.

Die Neuentwicklung präsentierten Dr.-Ing. Stephan Biber, Dr. David M. Grodzki von der Siemens Healthineers AG und Prof. Dr. Michael Uder vom Universitätsklinikum Erlangen. Gegenüber bisherigen MRT-Systemen zeichnet sie sich durch mehrere Neuheiten auf: Die Röhre, in die die Patienten eingeschoben werden, ist mit 80 Zentimetern Durchmesser deutlich geräumiger, sodass auch kräftige Patienten oder solche mit klaustrophobischer Neigung komfortabler behandelt werden können.

Durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz lassen sich auch bei geringeren Feldstärken scharfe Bilder erzeugen. Es lassen sich somit auch das Gewicht der Geräte und der Heliumbedarf zur Kühlung drastisch reduzieren. Dadurch ist die Bildgebung mit MAGNETOM Free.Max deutlich kostengünstiger und viel einfacher, als mit bisherigen Geräten. So kann MRT auch in Praxen auf dem Land mit verhältnismäßig wenigen Behandlungen oder in Ländern angeboten werden, in denen wenig Geld für Gesundheitsversorgung zur Verfügung steht.

Zwei weitere Teams nominiert

Für den Zukunftspreis waren zwei weitere Teams nominiert gewesen, die sich ebenfalls bei der Preisverleihung präsentierten:

Antje Bulmann und Viktor Fetter und Dipl.-Ing. Tobias Horn von der Airbus Operations GmbH stellten ihre Entwicklung zum „Direct Air Capture“ (DAC) vor. DAC filtert klimaschädliches CO2 aus der Atmosphäre. Ein großer Ventilator saugt dazu Luft über speziell entwickelte Aminfilter. Dabei wird CO2 als Feststoff gebunden. Das davon wieder abgeschiedene, reine CO2 kann dann unter der Erde gespeichert werden. Es kann aber auch in weiterverarbeitenden Verfahren zum Beispiel zur Herstellung von oder als Zusatz für Kraftstoffe oder als Dünger in Gewächshäusern verwendet werden.

Jens te Kaat, Bernd Feller und Dan-Adrian Moldovan von der Kueppers Solutions GmbH präsentierten ihren neuartigen brennstoffflexiblen Rekuperatorbrenner aus dem 3D-Drucker. Die Rückgewinnung von Abwärme aus den Abgasen von energieintensiven Industrieöfen und Brennöfen ist eine effektive Methode zur Energieeinsparung. Die Abwärme wird in sogenannten Rekuperationsbrennern, bei denen der Rekuperator in dem Brenner integriert ist, genutzt. Das System der Kueppers Solution GmbH wird mit 3D-Druck speziell auf die Anwendung des jeweiligen Kunden angepasst, sodass eine Nachrüstung bestehender Systeme jederzeit möglich ist. Im Vergleich zu konventionellen Brennern können Unternehmen große Mengen an Energie zusätzlich einsparen.

Der Deutsche Zukunftspreis – Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation wird jährlich verliehen und ist mit 250.000 Euro dotiert.

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