Immer noch ist die Lage vor allem in der Industrie eingetrübt. Im September ist die Industrieproduktion weiter gesunken. Besonders der langjährige Vorzeigebereich der deutschen Wirtschaft – die Automobilindustrie – schwächelt merklich. Es gibt aber auch Lichtblicke, die auf eine langsame Verbesserung der Lage hindeuten: Die Geschäftserwartungen für die Industrie insgesamt haben sich im November etwas verbessert. Auch bei den Auftragseingängen deutete sich zuletzt eine Erholung an, vor allem aus dem Ausland wurden mehr neue Aufträge verzeichnet. Gemischte Signale kommen derweil auch vom Bau: „Im Wohnungsbau ist die Lage weiterhin kritisch,“ sagt Laura Pagenhardt, „doch aus dem Nichtwohnungsbau kamen zuletzt positive Impulse. Hier bleibt abzuwarten, ob und wie sich die unklare Haushaltslage niederschlagen wird.“
Bei den Dienstleistungen ist die Lage wie schon in den vergangenen Monaten etwas besser als in der Industrie, bleibt aber ebenfalls eingetrübt. Ein kräftiger Aufschwung ist momentan nicht in Sicht. Die Umsätze im Einzelhandel waren zuletzt weiterhin schwach. Der schrittweise Rückgang der Inflation und die steigenden Reallöhne haben die Kauflaune der Menschen bis jetzt kaum verbessert. Immerhin ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt trotz einer leichten Abkühlung weiterhin gut. Ein starker Anstieg der Arbeitslosigkeit zeichnet sich nicht ab. „Die deutsche Wirtschaft wartet schon länger auf einen kräftigen Aufschwung. Die deutsche Wirtschaftsleistung ist heute nur unwesentlich höher als vor der Pandemie“, so DIW-Konjunkturexperte Guido Baldi. „Die finanzpolitischen Turbulenzen drohen nun den erhofften zaghaften Aufschwung wieder abzuwürgen.“
Das nächste DIW-Konjunkturbarometer erscheint am Donnerstag, den 21. Dezember 2023.
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