„Diabulimie“: Menschen mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für Essstörungen

Deutschlands Volkskrankheit Nummer Eins kann nicht nur körperliche, sondern auch enorme, aber häufig unterschätzte seelische Auswirkungen haben. In der Duisburger Helios Marien Klinik finden Betroffene psychologische Hilfestellung, vor allem beim Thema Essstörungen.    

Die medizinische Diagnostik und Therapie von Menschen mit Diabetes macht seit Jahrzehnten beständig Fortschritte, jedoch gehen mit der chronischen Stoffwechselstörung auch vermehrte psychische oder psychosomatische Krankheitsbilder wie Essstörungen einher. Dieser Zusammenhang steht oft weniger im Fokus, beeinflusst das Wohlbefinden der Betroffenen aber natürlich enorm und ist oft alltagsbestimmend. Die Duisburger Helios Marien Klinik geht diese häufig unterschätzte Problematik nun mit enger fächerübergreifender Zusammenarbeit zwischen Psychosomatik und der ebenfalls am Haus befindlichen Diabetologie an.

Diabetes mellitus, allgemein als Zuckerkrankheit bekannt, erfordert von Betroffenen Disziplin, Verantwortungsbewusstsein und regelmäßige Therapiekontrollen. Neben bekannten Faktoren wie Depressionen und Ängsten, die die Blutzuckereinstellung beeinträchtigen können, gibt es einen bisher weniger beachteten Zusammenhang: Viele Menschen mit Diabetes entwickeln eine Essstörung, denn sie haben durch die ständige Beschäftigung mit Essen, Nahrungszusammensetzung und Gesundheitsthemen ein erhöhtes Risiko für ein gestörtes Essverhalten. Ein bestimmtes Syndrom namens "Insulinpurging" oder "Diabulimie", bei dem Insulingaben zur Gewichtsregulation manipuliert werden, ist insbesondere bei Typ-1-Diabeker:innen bekannt. Aber auch Typ-2-Diabetiker:innen, die oft mit Übergewicht oder Adipositas assoziiert sind, können an Essstörungen leiden, wie zum Beispiel am sogenannten Binge Eating (unkontrollierte Essanfälle ohne Gegenregulation).

In der Duisburger Helios Marien Klinik hat man das Problem erkannt und bündelt nun zur verbesserten Versorgung der Betroffenen die hauseigenen Kräfte: Die Psychosomatik unter der Leitung von Chefärztin Dr. Carmen Blaschke ist federführend bei der Behandlung von Essstörungen, die benachbarte Abteilung für Innere Medizin, Diabetologie und Nephrologie von Chefärztin Dr. Gabriele Schott wiederum ist renommierte und zertifizierte Anlaufstelle für die umfassende Therapie von Diabetes. Für Carmen Blaschke sind das beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Therapie: „Wir nehmen die betroffenen Patient:innen bei uns auf der Station auf und bieten Ihnen ein psychotherapeutisches Angebot, einschließlich Einzel- und Gruppentherapie sowie nonverbaler Kreativtherapie. Durch die enge Kommunikation und Unterstützung mit den Diabetes-Spezialisten bei uns am Haus können wir dabei noch besser auf die spezifischen Herausforderungen zu diesem Thema eingehen.“ Unter ständiger ärztlicher, diabetologischer und ernährungstherapeutischer Begleitung werden dann Hintergründe und Auslöser für diabetesspezifische Essstörungen erarbeitet. Die Behandlung zielt darauf ab, die Betroffenen zu befähigen, sowohl Diabetes besser zu akzeptieren als auch an den Essstörungsthemen zu arbeiten. Dabei liegt der Fokus auf der psychosomatisch-psychotherapeutischen Behandlung. Eine separate Diabetesschulung ist in der Regel nicht erforderlich, da die Betroffenen bereits über fundierte Krankheits- und Therapiekenntnisse verfügen. Bei Bedarf unterstützt das Team von Gabriele Schott, bestehend aus Diabetolog:innen, Diabetes- und Ernährungsberaterinnen, und steht auch für Therapieanpassungen zur Verfügung.

Damit setzt die Helios Marien Klinik neue Maßstäbe im ganzheitlichen Diabetesmanagement und bietet Betroffenen eine einzigartige Unterstützung im Umgang mit psychosomatischen Faktoren.

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