„Der unmittelbare Austausch zwischen Landwirtschaft und Bevölkerung findet heute im Alltag tendenziell selten statt. Vielen Menschen ist dadurch die bäuerliche Arbeit und Lebenswelt fremd geworden. Ein Stück weit ist dies auch der Tatsache geschuldet, dass unsere Betriebe und insbesondere die Ställe aus hygienischen und seuchenschutzrechtlichen Gründen heute mehr abgeschirmt sind als noch vor 50 Jahren. Dennoch geben viele Berufskolleginnen und -kollegen sehr gerne Einblicke in die Tierhaltung und die Art und Weise, wie Felder und Wiesen bewirtschaftet werden“, weiß Hubertus Beringmeier, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes. „Der Besuch von Kindergartengruppen und Schulklassen ist eine tolle Möglichkeit um zu vermitteln, wie wir mit den Tieren arbeiten und zu zeigen, wie modern und nachhaltig unsere Landwirtschaft heute aufgestellt ist. Ich lade alle Erzieher, Lehrkräfte, Kinder, Jugendliche und weitere Interessierte ein, sich im Rahmen des Lernort Bauernhof ein eigenes Bild der Landwirtschaft in Westfalen -Lippe zu machen“, so Beringmeier weiter.
Insgesamt bieten rund 600 Landwirtinnen und Landwirte Angebote im Rahmen des Lernort Bauernhofes auf ihren Höfen an. Unter www.bauernhof.net finden Interessierte weitere Informationen zu landwirtschaftlichen Betrieben, die im Rahmen des Projektes ansprechbar sind und die die breite Palette an Betriebszweigen der Landwirtschaft abdecken. Abgestimmt auf die Schulform bzw. das Alter der Besucher, bieten die Betriebe nach vorheriger Absprache spannende und informative Stunden auf dem Bauernhof. Über die reine Kenntnisvermittlung hinaus können die kleinen und großen Besucher dann mit allen Sinnen lernen. Forschend, spielend und arbeitend tauchen sie in die bäuerliche Lebens- und Arbeitswelt, in Natur und Technik, ein. Auf diese Weise wird ein Gefühl für die Bedeutung einer nachhaltigen Landbewirtschaftung in Westfalen-Lippe nahegebracht. Den Bauernhof als Lernort zu erleben, wird von den Kindergärten, Schulklassen, den beteiligten Lehrerinnen und Lehrern, Erzieherinnen und Erziehern, Erwachsenengruppen und von den Bauernfamilien als durchweg positiv empfunden. Die Bedeutung der Landwirtschaft und die Erzeugung von Lebensmitteln werden auf diesem Wege realistisch und in regionalen und sozialen Bezügen vermittelt.
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