Vierter Ladeport-Award ehrt elektromobile Hartnäckigkeit im Tourismus

In Berlin sind am Donnerstagabend die Ladeport-Awards vergeben worden. Die Auszeichnung für den Ausbau der Elektromobilität auf Basis privatwirtschaftlicher und gesellschaftlicher Initiative ging in diesem Jahr an dreizehn Vertreter der Tourismuswirtschaft, die sich in besonderer Weise bürokratischen oder infrastrukturellen Hürden beim Aufbau von Ladesäulen zur Wehr gesetzt haben. Der Award ist eine Ehrung des Verbandes Berlin-Brandenburg Electric, die vom BEM | Bundesverband eMobilität von Beginn an unterstützt und in diesem Jahr zum vierten Mal vergeben wurde.

Von April bis August konnten Nutzer:innen und Enthusiasten der eMobilität deutschlandweite Aufbau-Beispiele für den Ladeport-Award einreichen. 18.000 Besucher der Website interessierten sich für die Einreichungen. Eine Jury aus fünf Fachverbänden nahm schließlich die Auswahl vor und wählte folgende Preisträger aus:

  • StrandGut Resort GmbH & Co. KG, St. Peter-Ording
  • HOTEL DAS KRANZBACH GmbH, Krün / Klais, Bayern
  • Stadt Dresden, Dresden Marketing GmbH, Dresden
  • FLECKEN STEYERBERG, Gemeinde Steyerberg
  • E-RAST AUREL LIPHARDT, Helsa-Wickenrode
    • Bei der Raststelle e-Rast in Helsa-Wickenrode, ganz in der Nähe bei Kassel, handelt es sich um eine Solarstrom-Tankstelle, die gleichzeitig Büroarbeitsplätze anbietet. Ein umgebautes Fachwerkhaus gleich in der Nachbarschaft zu Gasthaus und Wanderwegen bieten die Möglichkeit, den Ladevorgang für eAutos und eBikes mit sinnvollen Tätigkeiten zu verbinden, etwa einem Meeting im Seminarraum mit Internet- und Konferenzmöglichkeit. Die Idee geht auf Aurel Liphardt zurück, der das Gesamtkonzept in privater Initiative umsetzte.
  • Hotel & Ferienpension ELISABETH, Usedom
  • STEIGENBERGER GRANDHOTEL & SPA, Heringsdorf / Usedom
  • HOTEL DÖLLNSEE GmbH & Co. KG, Templin
  • CAMPING- & FERIENPARK WULFENER HALS, Fehmarn
    • Mit dem Ausbau von 6 AC- und sogar 2 DC-Ladesäulen hat der Betreiber des Camping- & Ferienparks Wulfener Hals die öffentliche Ladeinfrastruktur auf der Ferieninsel Fehmarn mit einem Schlag verdoppelt. Allein durch privatwirtschaftliche Initiative wurden vor dem Camping-Gelände Stromleitungen verlegt und Ladesäulen errichtet, wodurch die gesamte Insel an einem der schönsten Binnensurfreviere Norddeutschlands von der alternativen Tankmöglichkeit profitiert.
  • TESLA SUPERCHARGER NETZWERK, München
  • BAYERISCHE FERNWEGE e.V., Bayern
    • Der Verband der Bayerischen Fernwege hat sich um die Elektrifizierung der ältesten deutschen Ferienstraße – die deutsche Alpenstraße – verdient gemacht. Aus dem Ehrenamt heraus hat der Verband ein Konzept erarbeitet, die Verbindung nach den Bedürfnissen von eFahrzeugen zu prüfen und dann in Kooperation mit Partnern auszurüsten. Das Engagement geht auf die starke Begeisterung für das Zusammenspiel von Tourismus und Umweltschutz zurück, das von der Ferienstraße in die ganze Region strahlt.
  • goingElectric.de, Hofgeismar – stellvertretend für die goingElectric-Community
  • Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur bei der NOW GmbH, Berlin

Der Preis honoriert die verschiedensten Bemühungen, Elektromobilität aufzubauen und den Kreis der Nutzenden zu öffnen. Besonderes Augenmerk verdienen die Widrigkeiten im Kampf gegen bürokratische Hürden und andere Widerstände. Geehrt wird aber auch das hohe Maß an Durchsetzungswille, Eigeninitiative und Vorbildcharakter der einzelnen Akteure.  

Zitat Michael Tobias, Vorstand Berlin-Brandenburg Electric e.V.:

„Wir ehren mit unserem Ladepark-Award dieses Jahr das Engagement zum Aufbau von touristischer Ladeinfrastruktur, weil wir glauben, dass dort die Überzeugung breiter Bevölkerungskreise für die Elektromobilität geschaffen wird. Niemand kauft sich ein eAuto, wenn er damit nicht entspannt in den Urlaub fahren kann.“ 

Zitat Markus Emmert, BEM-Vorstand und Arbeitsgruppenleiter:

„Jeder einzelne Ladepunkt, ob groß oder klein, ist enorm wichtig für die Transformation. Bis 2030 benötigen wir 18 Millionen Ladepunkte in Deutschland. Nachhaltiges Reisen und nachhaltiger Urlaub sind also nicht nur Vision, sondern sogar Treiber für die Reform, individuell, einzelfallbezogen und mit der Begeisterung für die Sache – wir brauchen sie alle.“

Zur Jury gehörten neben dem Berlin-Brandenburg Electric e.V. und dem BEM | Bundes-verband eMobilität auch der Elektromobilität Nord e.V.Electrifiy BW e.V. sowie Electrified Woman e.V.

Über den BEM / Bundesverband eMobilität e.V.

Der Bundesverband eMobilität (BEM) ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, Institutionen, Wissenschaftlern und Anwendern aus dem Bereich der Elektromobilität, die sich dafür einsetzen, die Mobilität in Deutschland auf Basis Erneuerbarer Energien auf Elektromobilität umzustellen. Zu den Aufgaben des BEM gehört die aktive Vernetzung von Wirtschaftsakteuren für die Entwicklung nachhaltiger und intermodaler Mobilitätslösungen, die Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Ausbau der eMobilität und die Durchsetzung von mehr Chancengleichheit bei der Umstellung auf emissionsarme Antriebskonzepte. Der Verband wurde 2009 gegründet. Er organisiert 450 Mitgliedsunternehmen, die ein jährliches Umsatzvolumen von über 100 Milliarden Euro verzeichnen und über eine Million Mitarbeiter weltweit beschäftigen. In 19 Arbeitsgruppen arbeiten über 2.000 angemeldete Teilnehmer*innen zur kompletten Bandbreite der eMobilität.

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