Verstärkung der Hochspannungsleitung zwischen Neudorf und Endsee

Die N-ERGIE Netz GmbH plant, ihre Hochspannungsleitung (110 Kilovolt) zwischen Neudorf und Endsee (Landkreis Ansbach) bis 2028 zu erneuern und zu verstärken – ein wichtiger Beitrag für die Energiewende in der Region.

Der geplante Ersatzneubau ist Folge des dynamischen Wachstums bei den Erneuerbaren. Bereits heute übersteigen die stetig wachsenden Mengen regenerativ erzeugter Energie zeitweise den Strombedarf in der Region und die Kapazitäten des Stromverteilnetzes. Um mehr erneuerbaren Strom aufnehmen und bis in das vorgelagerte Netz transportieren zu können, ist ein deutlicher Ausbau des Verteilnetzes notwendig.

150 neue Strommasten auf einer Strecke von 39 Kilometern

Die 1955 errichtete Leitung verläuft über 39 Kilometer vom Umspannwerk im Dietenhofener Ortsteil Neudorf in nordwestlicher Richtung nach Bad Windsheim und führt von dort in südwestlicher Richtung bis in den Steinsfelder Ortsteil Endsee.

Die N-ERGIE Netz GmbH erhöht die Übertragungsleistung der Leitung deutlich: Während derzeit lediglich ein Leitungssystem aufgelegt ist, ermöglichen künftig zwei Leitungssysteme die Übertragung der fünffachen Strommenge. Um das zusätzliche Gewicht der Leiterseile tragen zu können, müssen auf der Strecke auch die 150 Strommasten ausgetauscht werden. Die neuen Freileitungsmasten werden an den bisherigen Standorten aufgestellt und sind mit zusätzlichen drei bis vier Metern lediglich leicht höher als die bisherigen Modelle.

Planfeststellungsverfahren 2024 geplant

Bevor die N-ERGIE Netz GmbH 2024 das notwendige Planfeststellungsverfahren bei der Regierung von Mittelfranken einleitet, sucht sie das Gespräch mit allen Kommunen und Grundstückseigentümer*innen, die durch die Trassenführung betroffen sind.

Im eigentlichen Planfeststellungsverfahren werden dann die Pläne öffentlich ausgelegt. Bevor die Behörden die Pläne genehmigen, besteht für alle Bürger*innen nochmals die Möglichkeit, sich zu informieren und Stellungnahmen zum Bauprojekt einzureichen. Der Bau könnte abhängig von der Verfahrensdauer nach derzeitigem Planungsstand frühestens 2026 beginnen.

Herausforderung für das Stromverteilnetz

Ein leistungsfähiges Stromnetz ist die Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende. Ganz besonders kommt es auf das regionale Verteilnetz an, das alle Leitungen bis zu einer Spannung von 110 Kilovolt umfasst. So gut wie alle Erneuerbare speisen hier ein. Im Netzgebiet des Verteilnetzbetreibers N-ERGIE Netz GmbH sind das aktuell bereits über 70.000 Anlagen.

Der dynamische Zubau von weiteren Photovoltaik-Anlagen, insbesondere großer und leistungsstarker Solarkraftwerke, stellt Verteilnetzbetreiber in den kommenden Jahren vor eine sehr große Herausforderung. Da zeitweise – gerade in den Mittagsstunden – ein Mehrfaches des in der Region benötigten Stroms erzeugt wird, müssen die Kapazitäten im Netz für den Abtransport stark erhöht werden. Ebenso wird der Umstieg auf Wärmepumpen und Elektroautos die Anforderungen an das Stromnetz deutlich erhöhen. Allein bis 2030 wird die N-ERGIE Netz GmbH deshalb rund eine Milliarde Euro in ihr Stromnetz investieren. Die Verstärkung der Hochspannungsleitung zwischen Neudorf und Endsee schlägt dabei mit rund 30 Millionen Euro zu Buche.

Stromnetz umfasst 28.000 Kilometer

Das Stromnetz der N-ERGIE Netz GmbH umfasst Hoch-, Mittel- und Niederspannungsleitungen und ist rund 28.000 Kilometer lang. Es erstreckt sich vom Würzburger Umland im Norden bis Eichstätt im Süden, sowie von Weikersheim im Westen bis nach Sulzbach-Rosenberg im Osten.

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