„Regierung und Opposition scheuen sich, bei einem emotionalen Thema wie der stationären Altenpflege über die wirtschaftlichen Grundlagen zu sprechen. Aber die Betreiber von Pflegeheimen, egal ob in kirchlicher, kommunaler oder privater Trägerschaft, können die betriebswirtschaftlichen Grundrechenarten nicht außer Kraft setzen. Dauerhafte Verluste führen zu Insolvenzen, seit langem weisen wir auf das Heimsterben hin. Die Unionsfraktion erwähnt in ihrem Pflegepapier zwar die steigende Zahl der Insolvenzen. Aber außer einem Bekenntnis, an der Seite der Pflegeeinrichtungen zu stehen, finden sich kaum Lösungsvorschläge in dem Papier.“
Ignoriert werden zum Beispiel die Liquiditätsengpässe der Pflegeeinrichtungen, die durch die schleppende Anpassung der Vergütung durch Pflegekassen entstehen:
„Wenn die Kosten für die Heime durch Inflation oder Lohnerhöhungen steigen, können die Betreiber nicht einfach die Preise erhöhen, wie dies in anderen Branchen selbstverständlich ist. Stattdessen müssen sie das Geld monatelang vorstrecken, bis die jährlichen Verhandlungen mit den Pflegekassen abgeschlossen sind. Pflegeeinrichtungen sind aber keine Banken und gerade kleinere Betreiber machen die Grätsche, weil ihnen das Geld ausgeht. Diese simplen Zusammenhänge werden leider von Regierungs- und Oppositionsparteien ausgeblendet – sie sind der blinde Fleck der Pflegepolitik.“
Der Arbeitgeberverband Pflege e.V. (AGVP) ist seit 2009 die politische, wirtschaftliche und tarifliche Interessensvertretung von 955 Mitgliedsunternehmen mit rund 80.000 Beschäftigten in der Altenpflege.
Als starkes Bündnis gestaltet der AGVP gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) in der für fünf Jahre berufenen Pflegekommission die Arbeitsbedingungen und Löhne für die Altenpflege.
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