In den Umfrageergebnissen benennen zwei Drittel der Unternehmen den Fachkräftemangel als Risiko für die Geschäftsentwicklung. Mehr als 60 Prozent der Unternehmen geben darüber hinaus an, offene Stellen längerfristig nicht mit geeigneten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besetzen zu können. Der Vergleich mit früheren Umfrageergebnissen der Handelskammer Bremen zeigt, dass die Probleme der Unternehmen bei der Stellenbesetzung weiter zunehmen. Besonders problematisch ist die Fachkräftesituation in der Hotellerie und Gastronomie sowie im Produzierenden Gewerbe. In diesen Branchen können 85 bzw. 82 Prozent der befragten Unternehmen offene Stellen längerfristig nicht besetzen.
Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger sagt: „Unsere Ergebnisse zeigen, dass der demographisch bedingte Mangel an geeigneten Arbeits- und Fachkräften aller Qualifikationsstufen auch in der aktuell konjunkturell angespannten Situation zunimmt. In der Folge rechnen die Unternehmen mit einer Mehrbelastung der Belegschaft und steigenden Arbeitskosten. Angesichts dauerhaft unbesetzter Stellen kann es dazu kommen, dass Aufträge eingeschränkt oder abgelehnt werden müssen. Das könnte perspektivisch zu einem Verlust der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit führen.“ Verschärft werde die Situation durch den beginnenden Renteneintritt der geburtenstarken Jahrgänge. Dr. Matthias Fonger betont: „Wir müssen dem Mangel an Arbeitskräften auf vielen Ebenen entgegenwirken. Dazu gehören eine zügige Verbesserung der schulischen Bildung und verstärkte Qualifikationsmaßnahmen. Mit dem Blick auf sinkende Bewerberzahlen muss es zukünftig besser gelingen, zielgerichtet Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben.“
In Kürze treten Neuerungen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes in Kraft. Mit Blick auf diese Gesetzesneuerungen hat die Handelskammer die Unternehmen nach Aspekten gefragt, die für sie relevant sind, um mehr ausländische Fachkräfte einzustellen. Der Handelskammer-Hauptgeschäftsführer sagt zu den Antworten: „Um ausländische Fachkräfte erfolgreich in die wirtschaftlichen Arbeitsabläufe zu integrieren, sind für die Unternehmen in Bremen und Bremerhaven verbesserte Sprachkenntnisse, vereinfachte und beschleunigte Verwaltungsverfahren sowie Unterstützungsangebote für Betriebe und Beschäftigte wichtig.“
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