Ein Abend im Zeichen der Marke

Streicheln erlaubt
Der Moderator des Abends, Tobias Häusler, fand gleich zu Beginn eine einprägsame Metapher für das Thema des Abends, als er feststellte, dass eine Marke gepflegt und umsorgt werden muss wie ein kleines Kätzchen, das man streichelt und liebevoll warmhält. Martin Knabenreich, verantwortlich für die Stadtmarke Bielefeld, stimmte schmunzelnd zu und nutzte die Gelegenheit, sich beim Fördernetzwerk Bielefelder Unternehmen und Institutionen zu bedanken: „Die Erfolge des Bielefelder Stadtmarketings der letzten Jahre wären ohne den Rückhalt durch die Bielefeld-Partner kaum möglich gewesen. Nur durch das Engagement unserer Partner können wir mehrere Kampagnen und Projekte im Jahr realisieren.“

Für das gastgebende Unternehmen Schüco begrüßte Andreas Engelhardt das Publikum. Anschließend betonte er den Wert erfolgreicher Marken gerade in Krisenzeiten, indem er auf die Aspekte Kontinuität und Vertrauen hinwies. Auch wenn es mal ein bisschen „ruckeliger“ wird, garantiere eine starke Marke wie Schüco ihren Kunden Verlässlichkeit und Stabilität.

Werbung? Erlebnis!
Ausgewiesene Marken-Profis teilten anschließend im Rahmen unterhaltsamer Impuls-Vorträge ihre Einschätzungen und Erfahrungen mit dem Publikum.

Prominent vertreten mit drei Vortragenden war das Bielefelder Unternehmen Dr. Oetker, das als Spitzenreiter in Sachen deutscher TV-Werbespots gilt. Christiane Koßmann, Executive Manager Marketing Pizza Deutschland bei Dr. Oetker, verriet dem Publikum, worum es ihr bei jedem Spot, genauso aber auch in der real besuchbaren Bielefelder Dr. Oetker Welt, in besonderem Maße geht: „Produkte zum Leben erwecken.“ Auch Maximilian Wächter, der bei Dr. Oetker verantwortlich für den X- (vormals Twitter-) Auftritt der Pizza-Marke ist, sprach über die „Rezeptideen“ seiner Kreativität und fand Beispiele für begeisterndes dialogisches Marketing. Danach erzählten Max Steuernagel, Brandmanager Marketing Pizza bei Dr. Oetker sowie der Überraschungsgast des Abends, Ralph Ruthe, bekannter Cartoonist und gebürtiger Bielefelder, die humorvolle Geschichte einer Produktinnovation im Hause Dr. Oetker, nämlich die der veganen Pizza „Kebab Style“.

Als letzter Vortragender gab Henning Meyer, geschäftsführender Gesellschafter der Brandmeyer Markenberatung Hamburg, Einblick in sein Verständnis erfolgreicher Markenführung, bei der es nicht nur um Werbung, sondern um die Erlebbarkeit einer Marke geht. „Eine Marke ist die Summe gemachter Lebenserfahrungen“, formulierte Meyer und weiter: „Alle Erfahrungen, die Menschen im Zusammenhang mit einer Marke machen, prägen das persönliche Markenbild.“ Der Markenexperte fand im Anschluss prägnante Beispiele für Marken, denen es gelingt, an relevanten Kontaktpunkten angenehme Erlebnisse zu erzeugen, wies jedoch auch auf die Fehler hin, die es beim „Touchpoint Management“ aus seiner Sicht zu vermeiden gilt.

Auch Stadt ist Marke
Tobias Häusler kam auf der Bühne auch mit verschiedenen Verantwortlichen des Bielefelder Stadtmarketings ins Gespräch, um mehr über jüngste Projekte und aktuelle Herausforderungen zu erfahren – von der resonanzstarken Fachkräfte-Kampagne „match your future“ über das Innenstadt-belebende Projekt „tu:bie“ bis zu rund 30 neuen Image-Videos, die das Stadtmarketing für seine Partnerunternehmen produziert hat. Auf die Frage nach den Schwerpunktthemen des nächsten Jahres antwortete Kati Bölefahr, Leiterin Strategie und Markenmanagement: „Schwerpunkte werden bei uns die lebendige Innenstadt und die Eröffnung der Wissenswerkstadt sein, die wir gemeinsam mit der Uni und der HSBI an den Start bringen. Dabei wollen wir unsere Markenthemen mit Leben füllen. Neben dieser inhaltlichen Fokussierung bleibt das Einbeziehen der Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Institutionen vor Ort eine tragende Säule unserer Arbeit.“ Marisa Kotthaus, die zuständig für das Netzwerk der Bielefeld-Partner ist, ergänzte: „Bielefeld ist auf einem besonderen Weg, der enorm viel Potenzial für die Profilierung unserer Stadt hat. Mit unseren Partnern möchten wir auf diesem Weg weiter vorankommen.“

Wachsendes Fördernetzwerk für Bielefeld
Um die Stärken der Stadt konsequent in den Vordergrund zu stellen, ist die Bielefeld Marketing GmbH 2016 neue Wege gegangen. Was in anderen Städten nur über öffentliche Millionenbudgets erreichbar war, realisierte das Bielefelder Stadtmarketing über einen Schulterschluss innerhalb der Stadtgesellschaft. Seither unterstützt eine wachsende Zahl von Institutionen und Unternehmen aus der lokalen Wirtschaft als Bielefeld-Partner die Markenkommunikation – ein klares Bekenntnis zu Bielefeld und zur Stadtmarke. Der breit angelegte und partizipative Stadtmarkenprozess für Bielefeld wurde inzwischen mehrfach mit Preisen ausgezeichnet: dem German Brand Award (2017), dem Europäischen Kulturmarken Award (2018) und dem Effie Germany (2020) für die Kampagne „#BielefeldMillion“. Die Kampagne Fan-Aktion geht in diesem Jahr in die dritte Runde.

In seinem Schlusswort wies Martin Knabenreich auf die nächsten Veranstaltungen und Themen des Bielefelder Stadtmarketings hin, etwa die Ausrichtung des Deutschen Tourismustages im November, den Weihnachtsmarkt oder die Kulturveranstaltung ArtMobiel.

Informativ und gesellig
Für humorvolle musikalische Unterhaltung beim sechsten Bielefelder Markentag sorgte Andreas Langsch. Dem Klavierkabarettisten und Gewinner des Bielefelder Kabarettpreises 2023 gelang es auf unnachahmliche Weise, das Publikum mit jedem seiner Programmpunkte noch mehr als zuvor zu begeistern. Im Anschluss an das Programm bot der Bielefelder Markentag als Netzwerk-Event die Gelegenheit zu neuen Kontakten und vertiefendem Austausch bei Getränken und kulinarischen Genüssen. Bis spät in den Abend hinein entwickelten sich in entspannter Atmosphäre angeregte Gespräche unter den Anwesenden.

Bielefeld Marketing informiert auch online über das Bielefeld-Partner-Netzwerk.