Daron Acemoglu forscht und lehrt als Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Seit dreißig Jahren untersucht er die historischen Ursprünge von Wohlstand und Armut sowie die Auswirkungen neuer Technologien auf Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und Ungleichheit. In seinen Arbeiten zeigt er, dass nicht, wie oft angenommen, Geografie, Klima und Kultur über den Wohlstand eines Landes entscheiden. Vielmehr braucht es stabile gesellschaftliche Institutionen. Gemeint sind unter anderem sichere Eigentumsrechte, ein neutrales Rechtssystem und öffentliche Dienstleistungen, die faire Bedingungen für alle schaffen.
In seinem Buch „Why Nations Fail“ (deutsch: Warum Nationen scheitern) entwickelt er eine Theorie, wie gute und inklusive Institutionen das Wachstum fördern, indem sie Investitionen und Innovationen anregen und allen Menschen die Möglichkeit geben, ihre Talente sinnvoll zu nutzen. In seinem 2023 erschienenen Buch „Power and Progress“ (deutsch: Macht und Fortschritt) widmet er sich dem technischen Wandel und zeigt, dass die Gewinne des Fortschritts nur wenigen zufallen. Diese Ungleichheit bedrohe nicht zuletzt die Demokratie. Auch mit Blick auf die Künstliche Intelligenz plädiert er deshalb für eine starke Kontrolle des Marktes durch den Staat.
Daron Acemoglu wurde 1967 in Istanbul geboren. Er promovierte 1992 an der London School of Economics. Seit 1993 forscht und lehrt in den Vereinigten Staaten. Er gehört zu den erfolgreichsten und meistzitierten Wirtschaftswissenschaftlern weltweit.
Filiz Garip, Professor of Sociology and Public Affairs an der Princeton University, forscht zu Migration und untersucht, wie Netzwerke und soziale Faktoren Ungleichheit und Lebensverläufe prägen. Der Steuerpolitik gilt die Aufmerksamkeit von Stefanie Stantcheva, die als Nathaniel Ropes Professor of Political Economy an der Universität Harvard forscht. Sie untersucht, welche langfristigen Auswirkungen das Steuersystem auf Innovationskraft, Bildung und Wohlstand eines Landes hat.
Der A.SK Social Science Award, gestiftet vom chinesischen Unternehmerpaar Angela und Shu Kai Chan, wird seit 2007 alle zwei Jahre vom WZB vergeben. Ausgezeichnet werden Forscher und Forscherinnen aus den Sozialwissenschaften, die einen wichtigen Beitrag zu politischen und wirtschaftlichen Reformen geleistet haben. Die bisherigen Preisträger*innen waren Sir Anthony Atkinson, Martha Nussbaum, Transparency International, Paul Collier, Esther Duflo, John Ruggie, Raj Chetty und James C. Scott.
Die diesjährige Preisverleihung findet am Dienstag, 14. November 2023, im WZB statt.
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