Wie sieht die Zukunft der Wasserwirtschaft aus?

Mit dieser Frage beschäftigte sich das 37. Wasserkolloquium der badenova. Am 20. September kamen kommunale Vertreterinnen und Vertreter, Klimaschutzmanager und weiteres Fachpublikum aus der regionalen Wasserwirtschaft zusammen, um in vier Impulsvorträgen mehr über die neue Trinkwasserverordnung und die Reduzierung von Treibhausgasen in der Wasserversorgung zu erfahren.

"Das Wasserkolloquium macht auf die Themen und Herausforderungen in der Wasserversorgung aufmerksam und soll dazu beitragen ein gemeinsames Verständnis bei allen Beteiligten aufzubauen", eröffnete Julie Weiss, die technische Geschäftsführerin von badenovaNETZE, im Freiburger Europa Park Stadion die Veranstaltung.

Zu Beginn des diesjährigen Kolloquiums stand die neue Trinkwasserverordnung im Fokus, die seit dem 24. Juni 2023 in Kraft getreten ist. Kevin Marx vom Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald stellte die wesentlichen Änderungen der Verordnung vor. In seinem Impulsvortrag konzentrierte er sich auf die Neuerung des Risikobasierten Ansatzes: Wasserversorger müssen die gesamte Wasserversorgung, von der Quelle über die Aufbereitung, die Speicherung und die Verteilung, betrachten. Mit dem geforderten Risikomanagement soll sichergestellt werden, dass mögliche Gefährdungen frühzeitig erkannt und beseitigt werden.

Volker Schlitt vom Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe, griff die Neuerungen auf und gab Einblicke in die Entwicklung eines Konzepts für den Aufbau und die Umsetzung eines solchen Risikomanagements für Wasserversorger. Dafür tauchte er konkreter, anhand eines Praxisbeispiels, in die Anforderungen an die Wasserversorger ein.

Zudem referierte Dirk Betting von badenovaNETZE über die Risikobewertung der Einzugsgebiete von Entnahmestellen. Welche Risiken gibt es im Einzugsgebiet? Was bedeutet das für die Versorgung? "Mit diesen und weiteren Fragen müssen sich Wasserversorger auseinandersetzen", erklärte Dirk Betting von badenovaNETZE. Von der Charakterisierung der Einzugsgebiete über die Identifizierung der Gefährdungen bis zur geeigneten Überwachung des Oberflächenwassers und Grundwassers befasst sich der risikobasierte Ansatz.

In der anschließenden Diskussionsrunde tauschten sich die Teilnehmenden rege aus. Deutlich wurde auch, dass sowohl für die Wasserversorger als auch für die weiteren Beteiligten noch viel Arbeit für die Umsetzung vor ihnen liegen.

Zu den weiteren Referierenden gehörte Marlene O’Sullivan, Leiterin des Nachhaltigkeitsmanagement bei badenova. O’Sullivan lieferte mit ihrem Vortrag über Nachhaltigkeit und Treibhausgasneutralität in der Wasserversorgung Diskussionsgrundlage für die abschließende Expertenrunde. Sie gab einen Einblick in die EU-Richtlinie Corporate Sustainability Reporting Directive, kurz CSRD: Eine Verpflichtung für Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsaspekte transparent zu machen. Inwieweit Wasserversorger dabei eine Rolle spielen und welche nachhaltigen Möglichkeiten es gibt, den Ausstoß von Treibhausgasen zu senken wurde im anschließenden Expertentalk diskutiert.

Im Anschluss konnten die Teilnehmenden noch den Vorträgen bei der Digital Water Conference lauschen. Die Veranstaltung vom Digital Water Institut beschäftigte sich auch hier mit zukunftsweisenden Themen und Lösungsansätzen rund um das Wasser und die Wasserversorgung.

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