Wer vegetarische Arzneimittel möchte, muss selbst aktiv werden

Immer mehr Menschen praktizieren eine vegetarische Lebensweise und lehnen tierische Produkte ab – auch bei medizinischen Therapien und Arzneimitteln. Bei einer Umfrage favorisierten zwar 90 Prozent der Vegetarier vegetarische Arzneimittel, jedoch nur 20 Prozent sprachen ihrem Arzt gegenüber den Wunsch aus1. „Fühlt sich der Patient mit tierischen Medikamenten nicht wohl, wird er sie nicht konsequent einnehmen. Das geht zu Lasten seiner Gesundheit“, berichtet die Allgemeinmedizinerin Dr. Petra Sandow aus Berlin. „Patienten mit Wunsch nach vegetarischen Arzneimitteln sollten daher ihre Bedürfnisse möglichst vor Behandlungsbeginn mitteilen“, appelliert die Ärztin, „nur dann kann der Behandler nach einer wirksamen vegetarischen Alternative suchen.“ Ein offenes Gespräch ist auch notwendig bei Tabubelasteten Symptomen wie Verdauungsbeschwerden. Blähungen und Durchfälle gehören zu den zehn am häufigsten als peinlich empfundenen Beschwerden2. „Patienten neigen dazu Unangenehmes zu verschweigen. Ich kann sie jedoch nur von ihrem Leidensdruck befreien, wenn ich alle Beschwerden kenne“, so die Medizinerin. Bei etwa jedem Zehnten ist ein Verdauungsenzymmangel der Bauchspeicheldrüse (exokrine Pankreas-insuffizienz, EPI) die Ursache für die Verdauungsbeschwerden. Dieser kann durch die Einnahme von Verdauungsenzymen zu allen Mahlzeiten ganz einfach behandelt werden, auch mit vegetarischen Arzneimitteln. Statt Verdauungsenzyme aus Schweinen enthalten diese Verdauungsenzyme aus Reispilzen (Rizoenzyme), wie das Arzneimittel NORTASE®.

Gewissensfrage: Ideologie oder Gesundheit?

„In meiner Berliner Praxis habe ich immer mehr Patienten, die Medikamenten mit tierischen Inhaltsstoffen aus religiösen oder ethischen Beweggründen kritisch gegenüberstehen“, betont die Allgemeinmedizinerin. Eine Entscheidung gegen tierische Arzneimittel wird aber auch beeinflusst durch soziale und gesundheitliche Hintergründe oder Umweltgründe sowie individuelle Bedürfnisse und Vorlieben. Therapien und Arzneimittel, die nicht zu diesen Vorstellungen passen, führen zu Verunsicherungen und Gewissenskonflikten. 43 Prozent würden die Behandlung ganz ablehnen1. „Ein Verzicht auf die Therapie ist jedoch keine Lösung, denn die Gesundheit steht immer im Vordergrund“, gibt die Medizinerin zu bedenken. „In vielen Fällen ist die Gewissenfrage jedoch gar nicht nötig, denn es gibt längst gute Alternativen zu tierischen Produkten“, so Sandow. Im Gegensatz zu anderen Erkrankungen können Patienten mit EPI zur Behandlung des Enzymmangels Verdauungsenzyme aus Reispilzen (Rizoenzyme) wählen.

Alle Inhaltsstoffe beachten

Laut Umfrage berücksichtigen Ärzte bei der Auswahl der Medikamente (wie Patienten auch) meist nur den Wirkstoff1. Bei Pankreatin, Verdauungsenzyme aus der Bauchspeicheldrüse von Schweinen zur Behandlung der EPI, ist die tierische Herkunft offensichtlich. Weitere Inhaltsstoffe eines Medikaments werden hingegen selten hinterfragt. So konnte mehr als die Hälfte der Ärzte nicht sagen, ob tierische Gelatine enthalten ist; etwa 20 Prozent gingen sogar fälschlicherweise davon aus, dass diese nicht darin enthalten sei1. 51 Prozent der Patienten wurden Gelatinehaltige Medikamente verordnet, obwohl dies gegen ihre Überzeugung war. Gelatine gehört neben Magnesiumstearat zu den häufigsten Hilfsstoffen tierischer Herkunft bei Arzneimitteln in Tabletten- oder Kapselform, Säften und Tropfen. Sie kann jedoch sowohl aus tierischen oder pflanzlichen Quellen stammen. „Auch ein Arzt kann unmöglich alle Inhaltsstoffe aller verordneten Medikamente samt Herkunft kennen; er wird sie auf Anfrage des Patienten jedoch gerne nachschlagen“, betont die Hausärztin. Im Zweifel kann auch Kontakt mit dem Hersteller aufgenommen werden.

NORTASE®: Vegetarische Behandlungsoption bei EPI

Die Rizoenzyme in NORTASE® können als effektive Alternative zur Substitutionstherapie mit Pankreatin eingesetzt werden. Die Kapsel des Arzneimittels besteht aus pflanzlicher Cellulose und ist so für Patienten geeignet, die keine tierische Gelatine zu sich nehmen möchten. Auch das Magnesiumstearat stammt nicht aus Schlachtabfällen, sondern ist pflanzlichen Ursprungs. Wie die tierischen Verdauungsenzyme auch, werden die Rizoenzyme zu jeder Mahlzeit und fetthaltigen Getränken eingenommen und übernehmen bei der Verdauung die Aufgaben der fehlenden körpereigenen Enzyme. Sie spalten Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette, so dass diese vom Körper verwertet werden können. EPI-bedingte lästige und schmerzhafte Verdauungsbeschwerden werden so vermieden. „Eine exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI) betrifft mehr Menschen als vermutet“, gibt die Ärztin zu bedenken. Sie geht oft mit Diabetes mellitus, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Mukoviszidose oder Zöliakie einher. Aber auch ältere, stark übergewichtige oder alkoholkranke Menschen sowie Raucher leiden häufig an unkontrollierbaren Durchfällen, Blähungen, Bauchschmerzen oder übelriechenden, klebrigen Fettstühlen. „Patienten dieser Risikoerkrankungen sollten daher wiederkehrende Verdauungsbeschwerden nach Mahlzeiten unbedingt ihrem Behandler mitteilen“, so die Empfehlung Sandows.

Quellen:
[1] Vissamsetti B. et al. Postgrad Med J 88: 499-502 (2012)
[2] https://www.zavamed.com/… zuletzt abgerufen 13.07.2023

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