TiHo-Forschende in Büsum obduzieren Lederschildkröte aus der Nordsee

Am Montag, 4. September 2023, entdeckte die Besatzung des Schiffs Triton der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung Tönnies in der Mündung der Elbe eine treibende tote Meeresschildkröte. Das Tier wurde geborgen und nach Büsum ins Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) gebracht. Bei dem Tier handelt es sich um eine Lederschildkröte, die größte Art aller Meeresschildkröten. Sie ist etwa 1,70 Meter groß und wiegt etwa 500 Kilogramm.

Da die Verwesung der jetzt aufgefundenen Schildkröte schon weit fortgeschritten ist, lagert der Kadaver zunächst tiefgefroren in einem Tiefkühlcontainer des ITAW. „Damit möchten wir einen weiteren Informationsverlust vermeiden“, erklärt Dr. Joseph Schnitzler. Mehrere Museen haben ihr Interesse an dem Skelett und der Erstellung von Präparaten bekundet. Damit es gelingt, die Knochenpräparate zu konservieren und zu restaurieren, werden die TiHo-Forschenden die Obduktion Hand in Hand mit den Präparatoren der Museen durchführen. Die Arbeiten werden sich dadurch um einige Wochen verzögern. Die Fachleute der TiHo werden die Arbeiten filmen und im Anschluss das Filmmaterial und die Ergebnisse der Obduktion der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. 

Lederschildkröten

Die Lederschildkröte (Dermochelys coriacea) ist weit verbreitet und kommt von den Tropen bis in die Polargebiete vor. Lederschildkröten bleiben die meiste Zeit ihres Lebens pelagisch, das heißt, sie suchen ihre Nahrung auf hoher See und entlang der Kontinentalschelfe und kehren nur zur Eiablage an Land zurück. Ihr starrer Panzer und ihre großen Brustflossen machen die Lederschildkröte zu einer einzigartigen Art, die für die weiten Wege während ihrer Nahrungssuche bestens ausgerüstet ist. Es ist bekannt, dass ausgewachsene Tiere lange Wanderungen unternehmen und ganze Meeresbecken durchqueren. Forschungen haben ergeben, dass einige Tiere im Frühjahr um die 5.000 Kilometer von tropischen in gemäßigte Gewässer schwimmen und im Herbst wieder zurückkehren. Lederschildkröten wurden zum Beispiel bereits relativ häufig vor der Küste Schottlands gesichtet.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Bünteweg 2
30559 Hannover
Telefon: +49 (511) 953-8002
Telefax: +49 (511) 953-828002
https://www.tiho-hannover.de/

Ansprechpartner:
Dr. Joseph Schnitzler
Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung
Telefon: +49 (511) 953-8155
E-Mail: joseph.schnitzler@tiho-hannover.de
Sonja von Brethorst
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Telefon: +49 (511) 953-8002
E-Mail: sonja.von.brethorst@tiho-hannover.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel