Perfekter Businessplan öffnet Türen

Momentan herrscht in der Steinmetzwerkstatt im Villinger Stadtteil Pfaffenweiler noch eher Baustellenstimmung. Doch Steinmetz und Steinbildhauermeister Lars Spott ist hochmotiviert. Schließlich hat er sich entschieden, seinen Betrieb nun nicht mehr in Teilzeit, sondern in Vollzeit zu führen. Er erzählt von seinen Plänen und Vorhaben, manchen Startschwierigkeiten und Herausforderungen.

Vieles hat er während der Betriebsgründungsphase hinzugelernt, gibt er zu. „Ganz wichtig ist es aber, den perfekten Businessplan in der Tasche zu haben, denn der öffnet letztendlich viele Türen“, sagt er und verweist auf die kostenlose Beratung der Handwerkskammer Konstanz. Gemeinsam mit Melita Zivoder vom Team Betriebsführung, Innovation und Umwelt, die unter anderem für die betriebswirtschaftliche Beratung zuständig ist, hat er den Businessplan erarbeitet.

Steinmetzkurse im Kloster

„Die Arbeit ist ein Dialog mit dem Stein. Jeder Stein klingt anders, jeder fühlt sich anders an, hat andere Eigenschaften, auf die man sich ganz einlassen muss. Das ist faszinierend“, sagt der 45-Jährige über seinen Beruf als Steinmetz. Lars Spott arbeitet aber nicht nur in seiner Werkstatt, auf Friedhöfen und Baustellen, sondern er gibt sein umfangreiches Wissen auch in Workshops weiter. Ein zweites Standbein. In Kooperation mit dem Villinger Franziskanermuseum bietet er Atelierkurse für Erwachsene an. Im Villinger Franziskanerkloster können die Teilnehmer Jahrtausende alte Handwerkstechniken nicht nur entdecken, sondern auch selbst Hand anlegen und beispielsweise einen Gipsschnitt anfertigen.

Lars Spott ist sowohl Handwerksmeister als auch Bildhauer und Künstler. Seine Ausbildung zum Steinmetz hat er bereits vor knapp 30 Jahren abgeschlossen und hat im Kunstbereich von 2010 bis 2012 auch schon freiberuflich gearbeitet. Zu diesem Zeitpunkt habe er einen Steinmetzbetrieb übernehmen wollen. „Doch ohne die Meisterprüfung ging das nicht“, so Spott. Daraufhin habe er die Meisterschule zunächst in Teilzeit besucht, um die Teile 3 und 4 der Meisterprüfung zu absolvieren. Für die Teile 1 und 2 absolvierte er daraufhin die Meisterschule in Freiburg in Vollzeit. Aufgrund seiner Legasthenie war der theoretische Part eine echte Herausforderung, gibt er zu. Für seine Prüfung habe er dann einen Antrag auf Unterstützung gestellt und konnte deshalb seine Fachtheorie vor gut zwei Jahren nachholen. „Ich hatte länger Zeit für die Prüfung. Das hat mir sehr geholfen“, sagt er und freut sich, dass er nun alle vier Teile komplett hat und als Meister nun auch den Titel Bachelor auf Arts tragen darf.

Auch künftig möchte er sein zweites Standbein weiterführen und Workshops anbieten, gerne auch in Unternehmen. Den Fokus möchte Spott aber auf Grabmale und exklusive Aufträge legen. Und ein großes Ziel hat der Handwerksmeister weiterhin: Er möchte einen Betrieb. „Es gibt viele Betriebe ohne Nachfolge, da muss man mal schauen“, blickt Spott optimistisch in die Zukunft.

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