Der Deutsche Theaterpreis DER FAUST ist ein Preis von Theaterschaffenden für Theaterschaffende. Er wird seit 2006 verliehen und ehrt herausragende künstlerische Leistungen, die die Vielfalt der Theaterlandschaft in Deutschland widerspiegeln. Seit 2022 wird er in zwölf Kategorien vergeben. Über die Nominierungen entscheidet eine Jury aus Kultur- und Theaterexpert*innen, darunter Ballettdirektor*innen, Dramaturg*innen, Intendant*innen, Kulturpolitiker*innen und Regisseur*innen, den Mitgliedern der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste sowie des Künstlerischen Ausschusses des Deutschen Bühnenvereins.
Information zur Oper „Dogville“:
Bei dem titelgebenden Dogville handelt es sich um einen fiktiven, abgeschiedenen Ort irgendwo in den Bergen, ein in sich geschlossener Kosmos. Nur Tom Edison hat hier so etwas wie Ambitionen. Der Alltag wird durchbrochen, als eines Tages die junge Grace, die vor Gangstern auf der Flucht ist, um Asyl bittet. Widerwillig gewährt man ihr Unterschlupf. Tom erwirkt schließlich, dass Grace sich bewähren darf, indem sie für alle Dorfbewohner*innen niedere Dienste verrichtet. Zum einen will er seinen Mitbürger*innen damit eine Lektion in Sachen Moral erteilen, zum anderen hat er sich in Grace verliebt und will sie in seiner Nähe behalten. Der Plan scheint zunächst aufzugehen, doch allmählich kippt die Stimmung in Dogville. Grace wird zunehmend erniedrigt und gedemütigt, muss sich in ihrer Not jedoch auf alles einlassen. Schließlich gibt es aber doch noch eine überraschende Lektion in Sachen Moral.
Mit Gordon Kampes „Dogville“ (Premiere: 11. März 2023) präsentierte das Aalto Musiktheater erstmals seit 15 Jahren wieder eine Uraufführung. Das Libretto basiert auf dem gleichnamigen, mehrfach ausgezeichneten Film des dänischen Regisseurs Lars von Trier aus dem Jahr 2003. Die Musikalische Leitung hatte Tomáš Netopil. Gordon Kampes fesselnde Neukomposition emanzipiert sich von Lars von Triers Film, indem darin ein deutlicher Fokus auf die Figur der Grace gelegt wird. Die Musik gibt Einblick in die menschliche Psyche und konfrontiert das Publikum mit dem Unsagbaren der archaischen Stoffvorlage. Auch Regisseur David Hermann konzipiert seine Inszenierung als Leidensweg der Grace, der am Ende zur Katastrophe führt. Lars von Triers minimalistisch-distanzierter Filmausstattung begegnet Bühnenbildner Jo Schramm mit einem Bühnenraum, der die sich zuspitzende und sich immer weiter dramatisierende Situation der Protagonistin Grace nachvollziehbar macht.
Informationen zur VR-Produktion „Die Wand (360°)“:
Informationen zur VR-Produktion „Die Wand (360°)“:
Der Virtual Reality-Film „Die Wand (360°)“ nach dem Roman von Marlen Haushofer (Regie: Thomas Krupa) ist bereits die zweite VR-Arbeit am Schauspiel Essen (VR-Premiere am 2. September 2022). Im Mittelpunkt der Geschichte steht eine namenlose Frau (Floriane Kleinpaß), die bei einem Wochenendausflug im Wald plötzlich von einer unsichtbaren, undurchdringlichen und endlosen Wand umgeben ist. Ihr Versuch, im Einklang mit ihrer natürlichen Umwelt zu (über-)leben, wird mit den Mitteln der Virtual Reality (VR-Artist Tobias Bieseke) zu einem sinnlich spürbaren Erlebnis. Denn mithilfe von 360°-Aufnahmen, 3D-Klang und via VR-Brille werden die Zuschauenden zu Teilnehmenden und sind ungewöhnlich nah dran am Kampf der auf sich allein Gestellten mit Klima und Wetter, mit Erinnerungen und Ängsten.
Ab Anfang Dezember 2023 bietet das Schauspiel Essen wieder die Möglichkeit, den Film via VR-Brille zu sehen, in der neuen Spielstätte ADA im Grillo-Theater.
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