Frau, Leben, Freiheit: Ein Jahr nach dem Tod von Jina Mahsa Amini

 Ein Jahr ist seit dem Tod von Jina Mahsa Amini vergangen. Ein Jahr, seit die kurdische Iranerin von der Sittenpolizei inhaftiert und mutmaßlich misshandelt wurde. Seit deutlich wurde, wie mutig sich Frauen im Iran gegen das Regime wehren. Im Wissen, dass auch das Regime immer repressiver wird. Dass sie dafür inhaftiert, misshandelt und getötet werden können.

Obwohl es scheinbar still geworden ist um die Proteste im Iran, „dauern sie noch an“, sagt Farhad Jahanbeigi, Writers-in-Exile-Stipendiat des PEN und gebürtiger Iraner. „Diese Frauenrevolution ist eigentlich eine Mentalitätsrevolution“, die etablierte Ansichten und Verhaltensweisen des letzten Jahrhunderts infrage stelle.

Auch für den Iraner Pezhman Golchin, Elsbeth-Wolffheim-Stipendiat des PEN-Zentrums und der Stadt Darmstadt, ist klar: Es ist noch nichts vorbei. „Das iranische Volk schreit gemeinsam nach Freiheit, nach Frauenrechten. Wir tanzen und singen zu Liedern von Mehdi Yarrahi und Toomaj Salehi (die im Gefängnis sitzen). Das ist unsere Form des Protestes.“

Auch die Bilder, der in diesem Jahr Getöteten, wie Magda Jina (Provinz Kurdistan), Khodanur Lajaei in Zahedan (Provinz Sistan und Belutschistan), Ramin Fatehi in Sanandaj (Provinz Kurdistan), Javad Ruhi in Amel (Provinz Mazandaran), Kian Pir Falak (Provinz Khuzestan), Nika Shakrami (Provinz Teheran) – und viele andere, seien noch sehr präsent, sagt Golchin. „Im Iran weiß jeder, dass dieser Weg erst mit dem endgültigen Sturz der totalitären Regierung enden wird.“

Das PEN-Zentrum will in Erinnerung rufen, dass die Frauen – und auch die Männer im Iran – noch immer jeden Tag für ihre Freiheit kämpfen. Dass es wichtig ist, hinzusehen.

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