In der DIVI-Kindernotfallkarte wird auf eine Verdünnung weitestgehend verzichtet, da der Verdünnungsvorgang, besonders im Notfall, eine zusätzliche Fehlerquelle darstellt. Plakativ und farblich gut zu unterscheiden stellt die Karte die Angabe der zu applizierenden Medikamente in Millilitern dar. Die wichtigsten und unterschiedlichen Medikamente sind nach Indikationen sortiert.
Kindernotfall ist immer eine Herausforderung
„Kindernotfälle sind zum Glück selten“, betont Florian Hoffmann, der als Oberarzt im Dr. von Haunerschen Kinderspital in München arbeitet. Der derzeitige Anteil von Kindernotfällen liegt bei unter zehn Prozent. So stellt selbst für die Teams in Kindernotaufnahmen der lebensbedrohliche Notfall eines kleinen Menschen keine klinische Routine dar. „Das bedeutet eine zusätzlich erhöhte Stressbelastung für das Team und damit eine große Fehlerquelle in der Behandlung“, betont Bernd Landsleitner, leitender Oberarzt der Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin der Cnopfschen Kinderklinik in Nürnberg.
Gabe von Medikamenten im Kindernotfall nie ohne unterstützendes System!
Entsprechend wird im Kindernotfall bereits seit 2021 empfohlen: Keine intravasale Gabe von Medikamenten, die eine geringe therapeutische Breite aufweisen oder bei Fehldosierung großen Schaden anrichten können (wie zum Beispiel Adrenalin oder Analgetika), ohne vorherige Überprüfung durch ein unterstützendes System. Dies können kognitive Hilfen wie zum Beispiel eine Tabelle oder ein Lineal sein. „Hier orientieren wir uns bereits an der S2k–Leitlinie Medikamentensicherheit bei Kindernotfällen, die unter DIVI-Beteiligung entstanden ist“, so Landsleitner.
Die DIVI-Kindernotfallkarte stellt jetzt eine solche kognitive Unterstützung dar. Die Karte darf, soll und kann weitergegeben, empfohlen und vervielfältigt werden!
Die DIVI-Kindernotfallkarte hier heruntergeladen.
Für die grafische Umsetzung der DIVI-Kindernotfallkarte danken beide Autoren Andreas Adams von www.mediflip.de.
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