Camping geht immer – aber besser gut versichert

Reisen mit dem eigenen Campingfahrzeug liegen im Trend. Und zwar zu jeder Jahreszeit. In den anstehenden Herbstferien werden vermutlich wieder zahlreiche Wohnmobile und Wohnwagen durch Deutschland und Europa fahren. Aber sind sie alle ausreichend versichert? Vor allem Campingtrip-Anfänger wissen vielleicht gar nicht, welche Versicherungen für einen gelungenen Urlaub auf vier Rädern unbedingt nötig sind.

First things first: Haftpflicht und Kasko
Eine Kfz-Haftpflichtversicherung ist auch bei Wohnmobilen gesetzlich vorgeschrieben. Sie deckt die Schäden ab, die man selbst bei einem Unfall bei anderen verursacht. Die ARAG Experten raten mobilen Urlaubern vor allem bei Reisen ins Ausland auf möglichst hohe Deckungssummern zu achten. Manche Versicherer bieten für eine geringe Zuzahlung sogar einen Pauschalschutz an.

Wer auch Schäden am eigenen Fahrzeug absichern möchte, benötigt eine Kaskoversicherung. Ob Teil- oder Vollkasko hängt davon ab, welchen Umfang an Schäden man versichern möchte. Die Teilkasko kommt für Schäden am eigenen Fahrzeug auf, beispielsweise durch Diebstahl, Unwetter, aber auch durch Brand, Glasbruch oder Wild. Die ARAG Experten weisen allerdings darauf hin, dass Fahrzeughalter mit einer hohen Selbstbeteiligung rechnen müssen.

Die Vollkasko zahlt im Prinzip bei denselben Schäden, leistet zusätzlich aber auch bei Vandalismus – leider ein Phänomen, was bei Campingfahrzeugen nicht selten vorkommt, vor allem wenn sie nachlässig gesichert sind. Darüber hinaus übernimmt eine Vollkasko die Schäden am Wohnmobil, die der Fahrer bei einem Unfall verursacht hat. Hier raten die ARAG Experten zu einem Tarif, der auch grobe Fahrlässigkeit voll absichert, damit auch unbedachte Schäden, wie etwa bei einer zu geringen Durchfahrtshöhe in einem Tunnel, abgesichert sind. Wer ein Wohnmobil leiht, um damit zu verreisen, ist verpflichtet, dem Vermieter die Destination zu verraten. Denn einige Länder können für gemietete Camper tabu sein, wie z. B. Bulgarien, Rumänien oder die Türkei. Für manche Länder können Urlauber aber die Deckung erweitern.

Wie sichert man sein Hab und Gut ab?
Die ARAG Experten weisen darauf hin, dass eine Hausratversicherung in der Regel nicht bei Schäden am Hab und Gut im Campingfahrzeug greift. Allerdings gibt es hier einige Besonderheiten und Ausnahmen: Zum einen gibt es Tarife, die auch den Hausrat in einem Kfz mit einschließen. Zudem kann der Inhalt eines Wohnmobils über die Hausratversicherung abgesichert sein, wenn es in einem öffentlichen Parkhaus oder in der Garage beschädigt oder entwendet wurde. Ansonsten gilt: Ein Wohnmobil ist kein festes Gebäude und damit ist die Hausratversicherung raus.

Doch es gibt eine spezielle Inhaltsversicherung. Sie kann sowohl für gemietete als auch eigene Campingfahrzeuge abgeschlossen werden. Zu den versicherten Gefahren gehören beispielsweise Einbruch, Diebstahl, Brand, Unwetter oder auch ein Unfall. Alles, was nicht fest eingebaut ist, wie etwa Kleidung, Computer, Solaranlage oder Surfboard, ist im Schadensfall versichert.

Welcher Schutz für im Ausland gemietete Wohnmobile?
Viele Urlauber mieten ihren Camper erst am Urlaubsort. In dem Fall kann ein Auslandsschadenschutz sinnvoll sein. Schäden werden dann so behandelt, als sei der Unfall zu Hause passiert. Der Schadensersatz wird dabei laut ARAG Experten nach deutschem Recht beurteilt. Darüber hinaus sparen sich Urlauber die beschwerliche, nervenaufreibende und langwierige Schadensregulierung im Ausland. Außerdem gleicht der Auslandsschadenschutz aus, wenn ausländische Policen Schäden ausschließen oder Deckungssummen viel zu niedrig sind. Der Vorteil zur privaten Vollkaskoversicherung: Nach einem Schaden werden Betroffene nicht in eine niedrigere Schadenfreiheitsklasse zurückgestuft.

Wie kann ich mein Camping-Fahrzeug am besten absichern?
Laut Gesamtverband der Versicherer (GDV) wurden 2021 knapp 700 Camping-Fahrzeuge gestohlen. Das sind rund 32 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei können Wohnmobilisten eine Menge tun, um Dieben das Leben schwer zu machen. Die neuralgischen Punkte sind Türen und Fenster von Fahrerkabine und Wohnraum. Sie sollten mit Zusatzschlössern und Sperren gesichert werden. Schiebefenster können mit Klemmstangen im Fensterrahmen gesichert werden.

Der Diebstahl des ganzen Fahrzeugs kann durch Radkrallen aus massivem Stahl an Vorder- oder Hinterreifen sowie mit einer Lenkradkralle aus Metall verhindert werden. Wer mit einem Wohnwagen auf Tour geht, sollte sich ein Deichselschloss zulegen, so dass der Wohnwagen nicht abgekoppelt werden kann.

Die ARAG Experten raten zudem, keine Wertsachen offen sichtbar im Camper liegenzulassen. Wer keinen fest verbauten Safe besitzt, sollte sich zumindest einen verschließbaren Metallbehälter mit robustem Sicherheitsschloss zulegen. Wer ihn dann noch mit einem Stahlkabel an einer sicheren Stelle im Fahrzeug – beispielsweise an der Schiene des Fahrersitzes – befestigt, kann hier Kreditkarten, Bargeld und Co. sicher verwahren.

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