Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Tiere und auch Pflanzen müssen die Möglichkeit haben, zwischen Gebieten zu wandern und sich auszutauschen. Das wird immer schwieriger, je mehr Lebensräume für die Tiere und Pflanzen durch menschlichen Einfluss verlorengehen. Deshalb ist es wichtig, dass Projekte wie „Bayerns Seltenste“ wieder neue Verbindungen zwischen den gefährdeten Lebensräumen schafft und ihre typischen Arten schützt.“
BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Wir können Arten nur schützen, wenn wir auch ihre Lebensräume schützen. Das geht nicht nur in Schutzgebieten, sondern wir müssen dazu auch in genutzte Flächen mehr Naturschutz bringen. Das geht nur gemeinsam und im kooperativen Dialog zwischen denen, die die Natur schützen und denen, die Landwirtschaft betreiben. Hier bei dem Projekt „Bayerns Seltenste“ wird mit gutem Beispiel vorangegangen und bereits in der Planung alle Betroffenen ins Boot geholt.“
Hintergrund
Ziel des Projekts „Bayerns Seltenste: Arten der Trockenlebensräume BSAT/ LBV“ ist es, gefährdete Trockenlebensräume an alpinen Flüssen und die dort vorkommenden Charakterarten zu erhalten und zu fördern. Mit Hilfe der Projektaktivitäten soll ein Verbund von Trockenlebensräumen im bayerischen Alpen- und Voralpenland zwischen Lech und Isar geschaffen werden. Gezielte Schutzmaßnahmen sollen den Erhaltungszustand von Arten verbessern und dazu beitragen, die Populationen wertgebender Charakterarten wie Gefleckte Schnarrschrecke (Bryodemella tuberculata), Kiesbank-Grashüpfer (Chorthippus pullus), Flussregenpfeifer (Charadrius dubius) und Deutscher Tamariske (Myricaria germanica) zu fördern. Ihre Vorkommen sind in der Folge anthropogener Einflüsse durch Habitatverluste, Verinselungen und genetische Verarmung stark bedroht. Neben Trockenlebensräumen an Flüssen werden auch künstlich geschaffene Trockenlebensräume wie Abbau- und Lagerflächen in die Realisierung von Maßnahmen g einbezogen. Diese Sekundärhabitate sollen als wertvolle Ersatzlebensräume die Bestände der Charakterarten stützen und zu deren Überlebensfähigkeit beitragen. Die Planung und Umsetzung von Maßnahmen soll je nach Nutzungsart und Eigentümer in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit Wasserwirtschaftsämtern, den Bayerischen Staatsforsten, Naturschutzbehörden, Rohstoffgewinnungsbetrieben und Hochschulen erfolgen.
Weitere Informationen
Projekt-Steckbriefe: https://www.bfn.de/projektsteckbriefe/bayerns-seltenste-arten-der-trockenlebensraeume
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