„Anton Webern schrieb seine Doktorarbeit über ‚Choralis Constantinus‘, eine Sammlung von polyphonen Motetten auf der Grundlage des gregorianischen Gesangs, die Heinrich Isaac komponiert hatte", sagt Kent Nagano. „Man könnte sagen, dass in Weberns kompositorischem Schaffen ein gewisser Einfluss seiner wissenschaftlichen Studien zu spüren ist. Deshalb schien es uns interessant, die Modalität der Mittelalter-Renaissance-Musik, die Webern so gut kannte, mit zwei von Weberns Meisterwerken der Dodekaphonie zusammenzubringen. Und diese Kombination ist wiederum eine Art Einführung in Gustav Mahler, einen Zeitgenossen Weberns, den er gut kannte: Im ersten Satz der ersten Symphonie wird die Ankunft der D-Dur-Tonalität vom Unisono-Beginn und den motivischen Fragmenten aufgeschoben und verwischt.“
Für Nagano ist das Vokalensemble LauschWerk eines der besten Beispiele für die fruchtbare europäische Tradition, junge Menschen in Jugendorchestern oder -chören zusammenzubringen: „Einige von ihnen entscheiden sich dafür, zusammenzubleiben und weiterhin professionell zu musizieren. Dies ist der Fall beim LauschWerk, einem Ensemble, das diese Tradition im Bereich des Chorgesangs vielleicht am besten repräsentiert.“
1. Philharmonisches Konzert
Hildegard von Bingen Alleluia, o Virga mediatrix (Chor)
Perotin Ex semine – aus: Libre Vermell o virgo (Chor)
Anton Webern Fünf Stücke für Orchester op. 10
Johannes Ockeghem Kyrie und Gloria – aus: Missa ma Maistresse (Chor)
Anton Webern Variationen für Orchester op. 30
Josquin des Prez Motette tu solus qui facis mirabilia (Chor)
Gustav Mahler Symphonie Nr. 1 D-Dur „Titan“
Kent Nagano Dirigent
Vokalensemble LauschWerk
Martin Steidler Leitung LauschWerk
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Sonntag, 24. September 2023, 11:00 Uhr, Elbphilharmonie Großer Saal
Montag, 25. September 2023, 20:00 Uhr, Elbphilharmonie Großer Saal
Je 60 Minuten vor Veranstaltungsbeginn gibt es eine Einführung in das Konzertprogramm.
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