Das ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft hat eine Bestandsaufnahme zur aktuellen Situation der CO2-Bilanzierung in der Unternehmenspraxis durchgeführt. Ein Ergebnis ist: Die Ermittlung von CO2-Emissionen auf betrieblicher Ebene ist nicht trivial und stellt insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmen eine Herausforderung mit zusätzlicher Belastung dar. „Auch wenn öffentlich viel über CO2-Emissionen auf globaler und länderbezogener Ebene berichtet und diskutiert wird: Die korrekte Erfassung und Bilanzierung für betriebliche Prozesse, Organisation und Produkte sind für viele Unternehmen in der praktischen Umsetzung noch mit erheblichen Schwierigkeiten und hohem Aufwand verbunden,“ so Olaf Eisele, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Fachbereichs Unternehmensexzellenz am ifaa.
Erkenntnisse der Bestandsaufnahme:
- Komplexität: Die Ermittlung von CO2-Emissionen erfordert eine umfassende Erhebung von Daten aus verschiedenen Quellen und deren Prüfung, was sehr komplex und mit einer Reihe von Schwierigkeiten verbunden sein kann.
- Umfang: Zur vollständigen Erfassung von Emissionsdaten ist die Anwendung verschiedener Datenermittlungsverfahren und Hilfsmittel erforderlich. Die Auswahl und kombinierte Anwendung verschiedener Verfahren, Methoden und Werkzeuge ist herausfordernd und setzt umfangreiche Kenntnisse und Kompetenzen voraus.
- Datenverfügbarkeit: Insbesondere Daten zu indirekten CO2-Emissionen, die außerhalb des Unternehmens anfallen (z. B. Materialherstellung bei Lieferanten, Nutzung von Produkten durch Kunden, Entsorgung Abfallprodukte), sind häufig nicht verfügbar oder nur schwer korrekt zu quantifizieren.
- Datenqualität: Die Qualität erstellter CO2-Bilanzen hängt von der Genauigkeit und Verlässlichkeit der erhobenen Daten ab. Durch geschätzte, unvollständige oder fehlerhafte Daten können falsche Schlussfolgerungen gezogen und falsche Entscheidungen im Unternehmen getroffen sowie die Glaubwürdigkeit und Reputation (Stichwort Greenwashing) gefährdet werden.
- Aufwand: Eine CO2-Bilanzierung kann mit erheblichem Zeit- und Kostenaufwand verbunden sein. Der Aufwand steigt mit zunehmender Komplexität der Organisation, Produktpalette, Produktbestandteile und Wertschöpfungskette. Insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen fehlen häufig die Ressourcen zur eigenständigen CO2-Bilanzierung. Sie sind dann auf externe Unterstützung angewiesen, was jedoch auch Ressourcenaufwand und Kosten für das Unternehmen bedeutet.
Die Ergebnisse der Bestandsaufnahme mit Details finden Sie unter
https://www.arbeitswissenschaft.net/co2-bilanzierung
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Christine Molketin unter c.molketin@ifaa-mail.de /0211 542263-26. Gerne vermitteln wir auch Interviews mit unseren Experten.
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