Steuerung statt Strafgebühren

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) weist den Vorschlag des Präsidenten des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte Thomas Fischbach zu einer Notfallgebühr für Eltern entschieden zurück. Dazu erklärt der Vorstandsvorsitzende der DKG Dr. Gerald Gaß:

„Wir brauchen nicht immer wieder neue Vorschläge für mehr finanzielle Hürden bei der Inanspruchnahme einer Notfallversorgung. Wir brauchen vielmehr eine funktionierende Patientenberatung und -steuerung, um echte Notfälle von Bagatellfällen unterscheiden und die Betroffenen in die für sie geeignete Versorgung leiten zu können. Vielfach fehlt es Eltern leider an ausreichender Gesundheitskompetenz, um mit einfachen Erkrankungen auch ohne professionelle Hilfe umgehen zu können. Hier müssen wir ansetzen und die Eltern aufklären und unterstützen. Mit Gebühren ökonomischen Druck aufzubauen und so vielleicht Eltern davon abzuhalten, auch in tatsächlichen Notfällen Hilfe zu suchen, kann fatale Folgen haben. Kinder dürfen nicht unter Fehlentwicklungen im Gesundheitssystem leiden.

Leider führen auch lange Wartezeiten im Bereich der niedergelassenen Versorgung häufig dazu, dass Eltern mit ihren Kindern Notfallstrukturen der Krankenhäuser aufsuchen, obwohl die reguläre Behandlung in der niedergelassenen Praxis völlig ausreichend wäre. Solange diese Defizite bestehen, ist jede Diskussion um Strafgebühren fehl am Platz.“

Über den Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ist der Dachverband der Krankenhausträger in Deutschland. Sie vertritt die Interessen der 28 Mitglieder – 16 Landesverbände und 12 Spitzenverbände – in der Bundes- und EU-Politik und nimmt ihr gesetzlich übertragene Aufgaben wahr. Die 1.887 Krankenhäuser versorgen jährlich 17 Millionen stationäre Patienten (2020) und rund 21 Millionen ambulante Behandlungsfälle mit 1,4 Millionen Mitarbeitern. Bei 127 Milliarden Euro Jahresumsatz in deutschen Krankenhäusern handelt die DKG für einen maßgeblichen Wirtschaftsfaktor im Gesundheitswesen.

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